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Neonazi-Musik-Produzent verurteilt

Bild: Faksimile aus Nation 6-7/1993, S.4

Adrian Preißinger als Chefredakteur der Zeitschrift Nation.

Am 19. Dezember 2002 verurteilte das Landgericht Dresden Adrian Preißinger wegen Volksverhetzung zu drei Jahren Haft. Darüber hinaus wurden 25.000,- Euro einbehalten, die u.a. aus den Gewinnen des Verkaufs von 46.000 Neonazi-Musik-CDs stammten. Obwohl der 38jährige vom slowakischen Banska Bystrica aus europaweit führend an der Herstellung neonazistischer CDs beteiligt war, konnte er mit einer Einlassung vor Gericht einige Jahre unter dem Höchstmaß für derartige Straftaten bleiben. Zu Beginn der neunziger Jahre war Preißinger Chefredakteur der rechen Zeitschrift Nation.

Später zog er mit der Firma Agentur für Kommunikation (AfK) einen Service für die Herstellung von neonazistischen Tonträgern auf. Zu seiner neonazistischen Klientel zählten Funny Sounds von Andreas Zehnsdorf, ehemalige Blood & Honour-Strukturen wie der Nibelungen Versand von Jens Hessler und H.A. Records des Hammerskins und V-Mannes Mirko Hesse. Nach Aussagen von Szene-Insidern soll Adrian Preißinger für Mirko Hesse die CD ,,Durch das Volk, mit dem Volk, für das Volk" der Band ,,Iron Youth" aus Athen (Griechenland), die CD "Survival" der Gruppe ,,Attack" und eine CD der Gruppe "Frontschwein" produziert haben.
Am 6./7. Februar 2002 bereiteten sächsische Ermittlungsbehörden Preißingers Treiben ein Ende und nahmen ihn fest. Zeitgleich fand auch eine Durchsuchung beim  Inhaber des sächsischen Sonnentanz-Versandes, Michael Probst, statt, bei dem die Polizei ca. 3.000 Neonazi-MusikCDs aus den Lieferungen der AfK fand.