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Antifa Geschichte(n)

Simone Barck

Deutlich weist der Titel des Buches bereits darauf hin, dass sich die Autorin nicht in der Weite des Themas Antifaschismus verliert, sondern gezielt die Geschichte des Antifaschismus in der DDR aufgreifen will. Um den Antifaschismus in der DDR angemessen betrachten zu können, schreibt Simone Barck selbst, mußten sowohl die Parteiengeschichte, vor allem die kommunistische des 20. Jahrhunderts, die Widerstands- und Exilgeschichte, die NS-Geschichte und die Geschichte der Shoa berücksichtigt werden.

Diese Aufarbeitung nimmt die Autorin anhand eines intensiven Quellenstudiums vor. Dabei handelt es sich um KZ–Literatur und Widerstands–Erzählungen, die größtenteils in Vergessenheit geraten waren. Durch den Umstand, dass diese Literatur nur einmal in kleinen Verlagen produziert und nicht wieder aufgelegt wurde, sind die Auseinandersetzungen der Opfer des NS–Regimes sowie Widerstandsberichte meist nicht mehr erhältlich. Zum anderen stellt bisher nicht veröffentlichtes Archivmaterial die Grundlage für die Auswertungen dar. Deutlich gelingt es ihr kritische Momente am Antifaschismus der DDR dieser Zeit hervorzuheben. Durch diese erste inhaltliche Auseinandersetzung trägt Barck zur Schaffung der noch ausstehenden Kulturgeschichte des Antifaschismus bei. 

Simone Barck
Antifa Geschichte(n)
Eine literarische Spurensuche in der DDR der 1950er und 1960er Jahre

Böhlau Verlag, Köln 2003
ISBN 3-412-13802-9