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Antifaşist Haber Bülteni

Einleitung

Die zweite Ausgabe des "Antifaşist Haber Bülteni" ist erschienen und wir möchten das Heft kurz vorstellen.

Seit Monaten wird die öffentliche Stimmung gegen "Jugendgangs", wie die "36 Boys", die "Fighters" und die "Black Panthers" von der „tageszeitung“ (taz), der türkisch sprachigen "Hürriyet" und der Berliner Polizei angeheizt. In diesen Gruppen haben sich v.a. migrantische Jugendliche zusammengefunden. Indem behauptet wird sie seien alle »kriminell«, sollen sie von der übrigen Bevölkerung isoliert werden.

Das „Antifaşist Haber Bülteni“ nimmt Stellung gegen diese Kriminalisierung und verteidigt die Jugendgruppen gegen die Anfeindungen. Gangs gebe es seit einigen Jahren in (West)Berlin, sie schlössen sich zusammen gegen Discoverbote, Rausschmisse aus Jugendheimen und zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, aber auch als Abwehr gegen Neonazis. Heute hat die rassistische Gewalt auf den Straßen zugenommen und seit dem 20. April 1989 haben viele Jugendbanden keinen Zweifel daran gelassen, daß sie auch bereit sind sich selbst zu verteidigen, auch deshalb werden sie verschärft kriminalisiert.

Das “Antifaşist Haber Bülteni“ macht Vorschläge für eine Zusammenarbeit gegen Neonazis und ruft dazu auf Streitereien und Gebietskämpfe untereinander einzustellen und Verbindung mit antifaschistischen Gruppen aufzunehmen. In diesem Zusammenhang ist auch ein Interview mit der Hamburger Gruppe "Red Cops" veröffentlicht, die die antifaschistische Selbsthilfe in Hamburg-Bergedorf praktizieren. Daran anknüpfend enthält die Zeitung einen Beitrag der "Antifaşist Gençlik" ("Antifaschistische Jugend"), in dem sie konkretere Vorschläge zur Organisierung in den Stadtteilen machen.

Einen weiteren Schwerpunkt des Heftes bilden Berichterstattungen und Artikel aus der Sichtweise von Frauen. Eine türkische Frau schreibt über die sexuellen Belästigungen, die sie am Arbeitsplatz und auf der Straße von ihren männlichen Kollegen erfährt. Eine andere Frau beschreibt in einem Beitrag ihre Gefühle im Zusammenleben mit einem Mann, erzählt über sich, ihre Liebe und dem ständigen Druck des Mannes, der sie zum Nachgeben zwingt, um ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Wenn sie sich als Frau die beim Mann selbstverständlichen Freiheiten nimmt, wird sie beschimpft. Sie erzählt über solche Lügen, die ihr erzählt werden, von Menschen die nur ihr »Bestes« wollen. Zur Geschichte des internationalen Frauentages und dem Streik der ErzieherInnen in den Kindertagesstätten sind weitere Beiträge veröffentlicht, sowie die Übersetzung eines Flugblattes von Frauen, das über die vermehrten rechtsmotivierten Übergriffe gegen Frauen in (West)-Berlin informiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist das neue Ausländergesetz, aus dem Auszüge veröffentlicht und kommentiert werden. Es werden die Auswirkungen aufgezeigt, die das neue Gesetz für MigrantInnen haben wird.

Auch die Geschichte der Ausländergesetze in der BRD ab 1945, deren Vorlagen aus den Gesetzen des Nationalsozialismus stammen, wird beleuchtet. Dazu gibt es noch eine Reihe weitere spannende Artikel über die Situation in der DDR und den anwachsenden Nationalismus bei vielen Deutschen, sowie über die letzten Wahlerfolge der extrem rechten "Front National" in Frankreich, die eine Verschärfung des Migrationsgesetze zur Folge hatten. Abgeschlossen wird das Heft mit einer Comicseite und Presseschnipseln über wichtige Ereignisse der letzten zwei Monate. Das "Antifaşist Haber Bülteni" erscheint zweimonatlich.