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Rechte Mobilisierung auf TikTok

Una und Theresa (Gastbeitrag)
Einleitung

In der medialen Berichterstattung über die Kurzvideoplattform TikTok dominieren zwei Zerrbilder. Entweder die Plattform wird als reine Unterhaltungsplattform verklärt, Stichwort „tanzende Teenager”, oder sie wird kulturpessimistisch verteufelt, mit Warnungen vor gefährlichen Challenges und dem chinesischen Einfluss. Beide sind nicht hilfreich bei der Betrachtung der Plattform und erschweren die Sensibilisierung für Inhalte auf der Plattform, die die spielerischen Elemente der App mit gefährlichen Inhalten verknüpfen und die Viralität von TikTok zu nutzen wissen.

tik tok handy
(Foto: Árpád Czapp auf Unsplash)

(Symbolbild)

rechts, ultra-rechts und viral

Laut Angabe der Plattform nutzen monatlich aktuell 20,9 Millionen Menschen in Deutschland die App. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 24 Stunden im Monat (Firsching, 2022). Damit hat TikTok mittlerweile YouTube abgelöst. Laut der Webseite „Know your Meme“ haben 45,7 Prozent der Memes1
mittlerweile ihren Ursprung auf TikTok (Walker, 2022).

Um diese Popularität nachzuvollziehen, lohnt ein Blick auf die "For-You_Page", der algorithmisch, individuell kuratierten Videotimeline der Plattform. Im Gegensatz zu anderen Sozialen Medien ist TikTok vorrangig Content Plattform. Hier zählt das Video beziehungsweise die Videoreichweite mehr als die Follows. Die Sogwirkung sorgt nicht nur für eine lange Verweildauer, sondern ist auch attraktiv für Videocreator*innen.

Das ist auch allerlei (extrem) rechten Akteur*innen und Hatefluencer*innen nicht verborgen geblieben, und so sind diese, wenig verwunderlich, sehr früh auf der Kurzvideoplattform aufgeschlagen, um junge Menschen zu mobilisieren, agitieren und zu vernetzen. In dem Artikel stellen wir schlaglichtartig einige zentrale Akteur*innen und ihre Strategien auf TikTok vor.

Die Hatefluencer

Neben dem bereits bekannten Phänomen von Hassrede und koordinierten Angriffen auf Marginalisierte oder politisch Andersdenkende in der Kommentarspalte gibt es auf TikTok zudem die "Stitch"-Funktion, eine Art der Videoantwort, die auch genutzt wird, um progressive Creator*innen als Feindbild zu markieren. Antifeministische Hatefluencer*innen versuchen Feminist*innen, Queers und Antirassist*innen und ihren Videocontent bloßzustellen, das letzte Wort zu behalten und erzielen ihre Reichweite, indem sie diese abwerten und diffamieren.

Akteure wie "Vincent" haben durch diese chauvinistische Contentstrategie, trotz mehrfacher Sperrung ihren Markenkern und ihre Bekanntheit  gefestigt. Aber auch eine Unzahl an Lifecoaches, Nachwuchsmaskulisten und nicht zuletzt Andrew Tate verdanken TikTok ihre Popularität und konnten durch die Plattform ihre Misogynie, Sexismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit verbreiten.

Die AfD

Die AfD ist vor allem eins, präsent. In Livestreams, mit zahlreichen Accounts von Fraktionen, Abgeordneten und unterstützt von ihren Fans, die allzu gerne ihre Inhalte mit blauen Herzemojis kommentieren oder eigenhändig AfD Content verbreiten. Ulrich Siegmund, Matthias Helferich, Matthias Büttner, Roger Beckamp oder Miguel Klauß sind dabei nur einige der AfD-Abgeordneten, die mit TikTok Erfolg haben. Mit Hunderten von Videos schaffen sie Reichweiten in Millionenhöhe.

Was die AfD-Nutzung von TikTok im Vergleich zu anderen stark unterscheidet, ist augenscheinlich der Verzicht darauf, nach den Plattformregeln zu spielen. Also eine Content-Produktion, die nicht der Kurzvideologik entspricht. Die AfD-Funktionär*innen polarisieren häufig mit recycelten Bundestagsvideos, rassistischen Äußerungen zur Migrationspolitik, Desinformationen zur Energiekrise und dem russischen Angriffskrieg. Ihre Videos wirken trotzdem, vor allem wegen ihrer stark emotionalisierenden Inhalte.

Die AfD-Politikerin Alice Weidel ist längst zum Meme geworden. Die Aussage aus einer Rede auf dem Gillamoos2
: „Und ich kann euch sagen, ich lasse mir nicht mein Schnitzel wegnehmen! Niemand geht an mein Schnitzel!“ geht viral. Die einen feiern es, die anderen kritisieren es und antworten mit Videos, in dem sie andeuten, Alice Weidel mit vollem Körpereinsatz das Schnitzel wegzunehmen. So entsteht teils auch unbeabsichtigt mehr Reichweite für Weidel, denn es gibt keine schlechte Interaktion für den Algorithmus. So schafft sie es, sowohl Nahbarkeit und Authentizität herzustellen, wie auch zur Normalisierung ihrer Partei beizutragen.

Einzelne Politiker*innen – wie etwa der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl 2024, Maximilian Krah, agieren als parasoziale Beziehungspartner, die eigene Inhalte für TikTok erstellen, Zuschauer*innen ansprechen und selbst ansprechbar sind – und wenn dabei misogyne Beziehungsratschläge herauskommen, ist das zwar Anlass für Spott, aber auch für Verbreitung. „Jeder dritte Mann hatte noch nie eine Freundin. Du gehörst dazu?“, fragt Maximilian Krah, und gibt Tipps: „Schau keine Pornos. (...) Geh raus an die frische Luft. (...) Und vor allem, lass Dir nicht einreden, dass Du lieb, soft, schwach und links zu sein hast. Echte Männer sind rechts“. Seine „Tipps“ und Wahlversprechen knüpfen an den Videos von antifeministischen Hatefluencern an und die Ansprache fruchtet. Auch im Fall von Krah tragen kritische Stitches dazu bei, das Ausgangsvideo weit über das Klientel der AfD hinaus zu verbreiten.

Dass die AfD ihren Hauptaccount aufgrund einer Sperrung verloren hat, ist in Anbetracht der bestehenden Accounts unwesentlich. Die Partei ist mit Accounts überproportional und im Hinblick auf ihre Reichweite sehr viel stärker präsent als andere Parteien. Die AfD ist damit auf TikTok bereits jetzt gut für die Europawahl und die Landtagswahlen 2024 aufgestellt, hat ihre Fanbasis, die mit unterstützt und verbreitet, ihre Mandatsträger*innen, die daran gewöhnt sind, Kurzvideoformate zu drehen.

Auch andere (extrem) rechte Parteien wie „Freie Sachsen“ sind auf TikTok vertreten, haben aber seit Corona ihr Momentum (vorläufig) verloren.

Reconquista TikTok als Medienstrategie

Neonazis wie Alexander Deptolla suchen nach neuen Radikalisierungsschleusen auf TikTok. Die Plattform bietet die attraktive Möglichkeit, reichweitenstark mit einer labilen, jungen Zielgruppe zu interagieren und das von Andrew Tate hinterlassene Radikalisierungsvakuum mit Menschenfeindlichkeit zu füllen. Neonazi-Kampfsportler*innen, ehemalige NPD-Kader, "identitäre" Gedankenschmiede und deren Nachwuchscreator*innen besitzen aktive TikTok Accounts, mit denen sie mobilisieren. Dabei lassen sie sich von Plattformsperren nicht irritieren. Beispiel hierfür ist der österreichische IB-Gründer Martin Sellner, der schon vier verschiedene Sperrungen auf der Plattform erfahren hat, und trotzdem immer wieder unter neuen Decknamen und Pseudonymen Zugang sucht. Auch David Köckert, dessen Privataccount gesperrt ist, nutzt dafür fleißig den Account seines Tattoo-Studios. Immerhin der Neonazi Patrick Schröder scheint nach einem kurzen Versuch, "FSN.TV" auf TikTok zu etablieren, nach der Sperrung resigniert zu haben.

Strategisch werden sich TikTok Trends und Creator*innen, ihre Methoden und Content-Arten abgeguckt und ins Gegenteil verkannt, um eine eigene Nische herauszuarbeiten. Rechte und Neonazis haben vom TikTok-eigenen Empfehlungsalgorithmus gelernt, sich die Medienstrategien angeeignet und verstanden, dass Regelmäßigkeit, Unique Selling Points3
und Nähe essenziell sind für den Erfolg. Insbesondere Nähe und Authentizität sind Teil einer Medienstrategie, die mit „Behind-The-Scenes” Videos, zugewandten Kommentaren und „lustigen” Momenten virale Momente erzielt.

Ihre Strategien mögen je nach Milieu und Akteur*in unterschiedlich sein, da einige immer noch Content von anderen Kanälen recyclen, während andere bereits eigene menschenfeindliche Content-­Nischen für sich gefunden haben, um damit ihren Radikalisierungsbeitrag zu leisten. Doch ganz egal, wie unterschiedlich die Strategie ist, das Ziel scheint allen sicher zu sein: „Reconquista TikTok! Also auf zu TikTok, Kameraden!“

Bekannte Gesichter und Reichweite

„Leben am Limit” heißt das Motto des Dortmunder Kampfsportlers und „Kampf der Nibelungen“- Gründers Alexander Deptolla. Seit 2021 tummelt sich Deptolla auf TikTok. Er veröffentlicht Mitschnitte aus seiner rechtsextremen „Wie gesagt”-Talkshow, in denen Szenegrößen wie Thorsten Heise oder David Köckert über die Zukunft der Rechten befragt werden. Deptolla beantwortet User*innenfragen, zeigt Backstage-Aufnahmen von Ringkämpfen und promotet Merchartikel, die es unter Proton-Mail Anfragen zu kaufen gibt. Wie erfolgreich sein Unterfangen ist, lässt sich anhand der knapp 25.000 Likes und Views, die in die Hunderttausende gehen, nur erahnen

Doch Deptolla ist auf der Plattform nicht allein. Unlängst klüngeln auch andere Weggefährten wie „Balaclava Graphics“ aus Bautzen auf TikTok herum und veröffentlichen dabei flüchtlingsfeindliche Videos von „Grenzgängen“. Dabei filmt „Balaclava Graphics“, der mit Klarnamen Benjamin Moses heißt, Live-Aufnahmen vermeintlicher Polizeieinsätze und Grenzkontrollen. „Illegale Einwanderer in Bautzen werden mit einem Reisebus von der Bundespolizei abgeholt” heißt es in einem TikTok Video mit mehr als 100.000 Views. In den Kommentaren Menschenfeindlichkeit pur: „Ab auf die Boote und wieder zurück” oder „mir kommt das kotzen“ [sic]. Medienaffine Rechstextreme wie „Balaclava Graphics“ wissen aber, wie sie mit Plattformeinschränkungen umgehen sollen, und sorgen heute mit „Backup-Kanälen” vor, denen sie selbst folgen und die sie crossmedial auf Telegram vorsorglich im Falle einer Plattformlöschung promoten.

Wandernde Neo-Faschist*innen im Stile Ernst Jüngers, die ihrer eigenen völkischen Naturverbundenheit frönen, bedienen ebenfalls die Plattform, um über Hobbycontent junge Menschen zu erreichen. Beispielhaft der Account von „Freiheitsdrang”, einem mit „Balaclava Graphics“ befreundeten Account, der von faschistischen Denkmälern, Seen, Bergen bis hin zu Katzen, die den Hitlergruß zeigen, fast alles postet. 

Bei TikTok spielen zudem Musik bzw. Sounds eine wichtige Rolle. Das wissen auch (extrem) rechte Liedermacher*innen. Die "Rechts-Rapper"*innen um das Label "Neuer Deutscher Standard " (NDS) stellen in ihren Accounts ihre neuesten Songs vor und hoffen darauf, dass diese als Trendsounds in Lipsync Videos4
aufgegriffen werden. Während sich Ramona Naggert („Runa“) nachdenklich inszeniert, zeigt sich „Alva“ kämpferisch, ironisch. Auch Kai Naggert („Prototyp“), der alles andere als TikTok-affin ist, likt fleißig alle Stitches5
und Duette6
, von seinen Songs. Die bekannte rechte Creatorin Katrin K. („Triene“)7
beispielsweise hat in der Vergangenheit diese Sounds aufgegriffen und zu ihnen gelypsinct.

Doch wer nach Reichweite und Relevanz fragt, kommt an „neurechten“ Influencer*innen wie „Ketzer der Neuzeit“ (Leonard Jäger), „Eingollan“ (Michelle Gollan) und „Boris von Morgenstern“ (Boris von Jutrzenka-Trzebiatowski) nicht vorbei. Ähnlich wie die AfD bestechen deren Accounts mit massenweise Views und Reichweite. Der erste, mittlerweile gelöschte Account von „Ketzer der Neuzeit“, dem jungen Rechtsfluencer, verzeichnet zu seinen Hochzeiten weit über 80.000 Follower*innen. Der „Ketzer“ befindet sich aktuell bei seinem vierten TikTok-Anlauf und 25.000 Follower*innen. Auf YouTube knackt er wahrscheinlich bald die 400.000. Doch auch seine Begleiterin, „Eingollan“, verzeichnet mehr als 34.000 Follower*innen und knapp eine Million Likes. Auch „Boris von Morgenstern“ mit seiner neurechten Show, die auch auf Youtube erfolgreich ist, verzeichnet mittlerweile an die 25.000 Follower*innen und 325 Tausend Likes.

Eigene Ästhetik

Rechte Accounts arbeiten aber auch erfolgreich mit plattformeigenen Features wie Filtern oder Sounds, um ihre Inhalte ansprechender zu gestalten und von viralen Effekten zu profitieren. Filter werden verwendet, um eine martialische Stimmung zu erzeugen, oder um die deutsch-nationalen Nationalfarben widerzuspiegeln. Ihre Ästhetik ist darauf ausgerichtet, eine visuell ansprechende Darstellung von rechten Ideologien und Bewegungen zu sein.

Dafür schaffen Akteur*innen des rechten Spektrums eine bildgewaltige Kommunikation. Diese ultra-rechte Ikonografie arbeitet mit spätromantischen, antiken und pastoralen Darstellungen und Rollenbildern, in der die Heimat als Sehnsuchtsort inszeniert wird und patriarchale Unterordnung in der tradwife („traditionelle Ehefrau“) Ästhetik beim Kochen oder Näharbeiten inszeniert wird. Andere verwenden aber auch Internetästhetiken wie Dark MAGA8
, Fashwave9
oder Gnomecore10
. Hieran wird die Ausdifferenzierung der Szene deutlich. Jegliche Szenenische wird bedient und bietet ein breites Angebot an Identifikationsmöglichkeiten. 

Diese Beispiele sollen illustrieren, dass das ultra-rechte Milieu auf TikTok breit aufgestellt ist. Neonazis kooperieren über die Grenzen ihres eigenen Milieus mit Neurechten, Kampfsportler*innen, Hooligans, völkischen Siedler*innen, RechtsRocker*innen- oder parlamentarischen Rechten. Bei TikTok spielt neben Authenzität auch Nahbarkeit eine große Rolle. 

Diese wird gezielt durch viel Content und direkte Ansprachen hergestellt, man spricht dann von einer parasozialen Beziehung. Nutzer*innen bauen mit der Zeit zu ihren Lieblingscreator*innen eine asynchrone Bindung auf. Diese wird durch interaktive Mittel, direkte Adressierung und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Community vonseiten der Creator*innen verstärkt.

Rechte und Neonazis sind daher sehr bemüht, sich von ihrer sympathischsten Seite zu zeigen und sich nicht selten als harmlos zu inszenieren, um möglichst zugänglich fürs junge Publikum zu wirken. Neue Anhänger*innen sollen mit neuen Formaten wie den Grenzkontrollen von „Balaclava Graphics“ oder „Bürgersprechstunden” im Livestream bei Laune gehalten werden.

Gegenstrategien: Tanzende Teenager Antifa?

Seit Jahren nutzen (extreme) Rechte ihre Ressourcen, um sozialen Medien für sich einzusetzen. Und es lohnt sich für sie. Was dies für einen zeitgemäßen digitalen Antifaschismus bedeutet, wird weniger diskutiert als oftmals in Reaktion auf rechte Social Media Nutzung unmittelbar problematisiert und kommentiert. Empörung allein reicht jedoch nicht aus und unterstützt im Zweifel sogar noch die Reichweite der Rechten, so auch auf TikTok. Eine zeitgemäße Antwort erfordert auch in digitalen Räumen ein strategisches Vorgehen.

Recherche, Aufklärungsarbeit und Bekämpfungsstrategien wie beispielsweise Deplatforming sind wichtige Bestandteile digitaler antifaschistischer Arbeit. Die Befürchtung der Exponierung kann durch Filter, Avatare, etc. kreativ gelöst werden.Es sollte nicht daran mangeln, die Plattform zu nutzen, um junge Menschen über die (extreme) Rechte und Ideologien der Ungleichheit aufzuklären, ohne dabei die eigene Sicherheit zu vernachlässigen. Andere entscheiden sich aber auch bewusst für die Konfrontation und die direkte Ansprache als Creator*in.

Einige erfolgreiche Beispiele gibt es mit den Accounts von @krawallklara, @le0nenrique, @jakob_springfeld und @chris_dashforth. Soziale Bewegungen zum Thema Klima, Wohnraum und Asyl sind ebenfalls erfolgreich auf TikTok angekommen. Auch Überlebende der Shoah und Gedenkstätten nutzen TikTok erfolgreich zur Sensibilisierung. Über das Vorstellen von Büchern bei Booktok, Erklärvideos zu historischen Ereignissen und Persönlichkeiten, bis hin zu Sketchen, die mit naiven Fragen Diskriminierungsformen erklären, hat TikTok auch großes Potenzial Wissen weiterzugeben und zu erklären, warum man Rechten und Hatefluencer*innen weder auf TikTok noch auf der Straße das Feld überlassen sollte.

  • 1Ein Meme (Mehrzahl Memes) ist ein (kreativer) Inhalt, der sich vorwiegend im Internet viral verbreitet.
  • 2Der Gillamoos ist ein großer Jahrmarkt in Abensberg im Landkreis Kelheim.
  • 3Alleinstellungsmerkmale
  • 4Unter Lip sync (Lippensynchronisation) versteht man eine Synchronisationstechnik, die dazu verwendet wird, die Lippenbewegung in einem visuellen Medium mit gesprochenen Wörtern einer Audiospur synchron abzugleichen.
  • 5Stitches ermöglichen es Nutzer*innen bei Tiktok, auf Videos Dritter zu reagieren, indem sie Ausschnitte in die eigenen Beiträge einfügen.
  • 6Im Duett werden zwei Videos nebeneinander per Split-Screen angezeigt. So kann man parallel Inhalte zeigen oder sein eigenes Reaction-Video aufnehmen, indem man seine „Live“-Reaktionen auf einen anderen Video-Clip zeigt.
  • 7"Triene" wurde ein rechtes TikTok-Meme: „Mein Name (Triene), mein Impfstatus (ungeimpft), meine Sexuality (hetero), meine Wahlpartei (AfD), meine Tankfüllung (Benzin). Bin ich Veganer (nope)? Und das ist meine Herkunft (Sachsen)“ „sang“ die TikTokerin „Triene“ im Dezember 2021 und ging damit viral. Das Lied ist angelehnt an einen TikTok-Trend, in dem sich Creator:innen vorstellen, indem sie die Fragen aussprechen und die Antworten in ihren Clip schreiben und darauf zeigen.
  • 8Das MAGA in „Dark MAGA“ steht für „Make America great again“. "Dark MAGA" beschreibt die Verbildlichung der Forderung der Trump-Fans im Internet, Trump solle mit Gewalt wieder an die Spitze der US-Regierung kommen. In der Dark MAGA-Ästhetik kommen Trump-Begeisterung, der Wunsch nach einer neuen rechten Diktatur in Amerika und Gewaltbegeisterung zusammen.
  • 9"fashwave" beschreibt eine von der extremen Rechten genutzte Ästhetik in Retro-Optik der 1980er und 1990er Jahre, die genutzt wird, um rechte Inhalte zu transportieren. Vgl.: https://antifainfoblatt.de/aib125/die-visuelle-kultur-des-neuen-rechtst…
  • 10"Gnomecore" bezeichnet hier die Nutzung des „Zwergs“ als extrem rechtes Symbolbild, welches für die Retraditionalisierung des „Abendlandes“ steht.