
Ukraine: Von der Front ins Ministerium
Die ukrainische Regierung unter ihrem Präsidenten Volodymyr Zelenskyy und Premierminister Oleksiy Honcharuk hat extrem rechte, militante Organisationen wie Asow (Полк Азов) und C14 zu ihren Partnern gemacht. Die Zusammenarbeit erfolgt vor allem in Kontext der ukrainischen Veteranenarbeit. Der Präsident berät sich mit den militanten Rechten, der Premierminister feiert mit ihnen auf rechten Konzerten und auch der oberste US-Diplomat sprach mit der Asow. Wie sind diese Ereignisse zu erklären?
Die ukrainische Regierung hat extrem rechte, militante Organisationen wie Asow und C14 zu ihren Partnern gemacht. Die Zusammenarbeit erfolgt vor allem in Kontext der ukrainischen Veteranenarbeit.
(Foto: Screenshot facebook)

Aktivist der „Jungen Alternative“ trainierte in der Ukraine an Waffen
Wie „Exif-Recherche“ am 18. August 2019 berichtete nahm ein deutscher Neonazi im Sommer 2018 an von para-militärischen Organisationen in der Ukraine organisierten Schießtrainings teil. Brisant an diesem Fall dürfte sein, dass der betreffende Ivan B. nicht nur bis Sommer 2019 an die Neonazi-Szene Rostocks angebunden war, sondern im Juli 2019 auch als Anhänger der „Jungen Alternative“ der AfD in Mecklenburg-Vorpommern auftrat.
Wie „Exif-Recherche“ im August 2019 berichtete nahm ein deutscher Neonazi im Sommer 2018 an von para-militärischen Organisationen in der Ukraine organisierten Schießtrainings teil. Der betreffende Ivan B. war nicht nur an die Neonazi-Szene Rostocks angebunden, sondern trat auch als Anhänger der der AfD-Jugend auf.
(Foto: Screenshot instagram)

ASOW: Von der freiwilligen Miliz zur extrem rechten Bewegung
Das "Regiment Asow" (Полк Азов) hat sich innerhalb von fünf Jahren von einer neofaschistischen Miliz zur politischen Bewegung gewandelt, die zur Drehscheibe im internationalen Netzwerk der militanten extremen Rechten wird. Die Anziehungskraft für Neonazis reicht weit über die ukrainischen Grenzen hinaus. Asow dürfte international noch mehr an Gewicht gewinnen, sollten sie ihre Bestrebungen weiterhin relativ unbehelligt realisieren können.
Asow hat sich innerhalb von fünf Jahren von einer neofaschistischen Miliz zur politischen Bewegung gewandelt, die zur Drehscheibe im internationalen Netzwerk der militanten extremen Rechten wird. Die Anziehungskraft für Neonazis reicht weit über die ukrainischen Grenzen hinaus.
(Bild: Screenshot facebook)

Ein identitäres Haus in Halle
Juni 2017: Auf den Seiten der rechten Initiative „Ein Prozent für unser Land“ und der rechten Zeitschrift „Sezession“ wird ein „Hausprojekt“ angekündigt. Neben dem „Institut für Staatspolitik“ (IfS) in Schnellroda und der „Bibliothek des Konservatismus“ in Berlin soll es einen weiteren Anlaufpunkt für die sogenannte ‚Neue Rechte‘ geben. Für Renovierung, Sicherheit und laufende Kosten wird um Spenden geworben. Es handelt sich um einen viergeschossigen Altbau in der Adam-Kuckhoff-Straße in Halle, direkt gegenüber des Steintorcampus der Martin-Luther-Universität. Mit Dorian Sch., Mario Müller, Melanie Schmitz und Florian M. will ein Großteil der Führungsriege der identitären „Kontrakultur Halle“ zukünftig dort wohnen und wirken.
Halle ist mit einem rechten Hausprojekt in der Adam-Kuckhoff-Straße nunmehr Wirkungsort der sogenannten ‚Neuen Rechten‘. Als Vorbilder gelten Häuser der (neo)faschistischen „Casa Pound“ in Italien. Aus Sicht der ‚Neuen Rechten‘ stellt das „Identitäre Haus“ einen entscheidenden Schritt in dem von ihnen ausgerufenen „Kampf um die Köpfe” dar.

Sympathien der extremen Rechten für die Ukraine
Die Orientierung nach Russland ist zwar die vorherrschende, aber nicht die einzige Variante der extrem rechten Ostpolitik. Vor allem während der Majdan-Proteste blickten zahlreiche Rechte mit großem Interesse auf die Ukraine. Einige sind dieser Vorliebe treu geblieben.
Die Orientierung nach Russland ist zwar die vorherrschende, aber nicht die einzige Variante der extrem rechten Ostpolitik. Vor allem während der Majdan-Proteste blickten zahlreiche Rechte mit großem Interesse auf die Ukraine. Einige sind dieser Vorliebe treu geblieben.

Internationale Freiwillige an der Seite ukrainischer Neonazis
Nach den Wahlen zum ukrainischen Parlament am 26. Oktober 2014 triumphierte jener Mann, den die US-Außenpolitikerin Victoria Nuland schon sehr früh zu ihrem Hoffnungsträger in Kiew erklärt hatte. Arsenij Jazenjuk, der frühere Weggefährte der „Gasprinzessin“ Julia Timoschenko, war mit einer eigenen Liste, der Narodnyj Front („Volksfront“), angetreten und diese war überraschend stimmenstärkste Partei geworden. Einen nicht unmaßgeblichen Beitrag zu diesem Erfolg leistete die Gründung eines sogenannten „Militärrats“ durch die „Volksfront“, durch den populäre Führer rechter Freiwilligenbataillone an die prowestliche Partei angegliedert wurden.
Um Andrij Biletzki bildete sich ein Milieu ukrainischer Faschisten und Neonazis, die zusammen mit einer nicht genau zu beziffernden Zahl europäischer und russischer „Freiwilliger“ in der Ukraine ihr eigenes politisches Projekt verfolgen.
(Foto: Screenshot YouTube/espreso.tv)
