
Zum Verbot von „Combat 18 Deutschland“
Der Vollzug des Verbotes von „Combat 18 Deutschland“ am 23. Januar 2020 und die Verbotsverfügung vom 6. Dezember 2019 bilden den Höhepunkt der Groteske, die sich seit Jahren im staatlichen Umgang mit dieser Struktur zeigt.
Der Vollzug des Verbotes von „Combat 18 Deutschland“ am 23. Januar 2020 und die Verbotsverfügung vom 6. Dezember 2019 bilden den Höhepunkt der Groteske, die sich seit Jahren im staatlichen Umgang mit dieser Struktur zeigt.
(Foto: Screenshot facebook)

„Combat 18“-Reunion aufgedeckt
Wie eine antifaschistische Recherche bereits im Oktober 2016 aufdeckte, ist das rechtsterroristische Netzwerk „Combat 18“ (C18) wieder aktiv. Seit vielen Jahren verharmlosen Behörden wie der Verfassungsschutz die Gruppierung. Nach früherer angeblicher Einsichtnahme in Dortmunder Strukturen kam die Behörde zu dem Schluss, dass zwar über Gewalt und Waffenbeschaffung geredet würde und es auch internationale Kontakte gäbe, es sich bei dem benannten Kreis jedoch eher um Personen handele, die redeten anstatt zu handeln. Im Laufe der Zeit hätten sich nun „klandestine Gruppenstrukturen“ ergeben, die mit „echtem Terrorismus“ nicht zu vergleichen seien. Dabei handelt es sich bei dieser Gruppe um eine international vernetzte Struktur mit Mitgliedern, die mehrere schwerste Gewalttaten begangen haben und die sich heute auf das Konzept des bewaffneten Kampfes beziehen. Wenig verwunderlich, dass diese Struktur zuletzt im September 2017 Schießübungen in Tschechien absolvierte. Drei Monate später erklärte die Bundesregierung, von Waffentrainings bei „Combat 18“ keine Kenntnis zu haben. Dabei ist dies nicht das erste Schießtraining der Gruppe. So konnten mindestens zwei weitere Trainings von C18-Mitgliedern festgestellt werden: 2014 in Holland und 2016 in Österreich.
Wie eine antifaschistische Recherche bereits im Oktober 2016 aufdeckte, ist das rechtsterroristische Netzwerk „Combat 18“ (C18) wieder aktiv. Seit vielen Jahren verharmlosen Behörden wie der Verfassungsschutz die Gruppierung.

Das Label „Combat 18“
Wer über neonazistische militante Neonazis in Deutschland recherchiert, kommt an „Combat 18“ nicht vorbei. „Combat 18“ (C18) kann als „Kampfeinheit 18“ bzw. „Kampfeinheit Adolf Hitler“1 übersetzt werden und dient als Identifikationsinstanz für militante deutsche Neonazis.
Wer über neonazistische militante Neonazis in Deutschland recherchiert, kommt an „Combat 18“ nicht vorbei. „Combat 18“ (C18) kann als „Kampfeinheit 18“ bzw. „Kampfeinheit Adolf Hitler“ übersetzt werden und dient als Identifikationsinstanz für militante deutsche Neonazis.
(Das hier verwendete Symbol, welches nach § 86 StGB verboten ist, wird zu dokumentarischen und aufklärerischen Zwecken benutzt. Es dient nicht der Verharmlosung oder der Propaganda, sondern wird im Sinne des § 86a StGB Abs. 3 verwendet.)
- 1. A und H sind die Buchstaben Nummer 1 und Nummer 8 im Alphabet.

Weisse Wölfe
Eine grafische Reportage über rechten Terror
Der Journalist David Schraven hat sich für den Comic „Weisse Wölfe“ mit dem Zeichner Jan Fendt zusammengetan, um seine Rechercheergebnisse über die Verbindungen des NSU nach Dortmund und zu rechten Akteuren in ganz Europa einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen.
Der Journalist David Schraven hat sich für den Comic „Weisse Wölfe“ mit dem Zeichner Jan Fendt zusammengetan, um seine Rechercheergebnisse über die Verbindungen des NSU nach Dortmund und zu rechten Akteuren in ganz Europa einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen.

Kokain und Waffen vom V-Mann
Seit Ende August 2007 ein krimineller Neonazi aus dem nordrhein-westfälischen Lünen als Informant des Verfassungsschutzes enttarnt wurde, geht es nicht nur in der rechten Szene hoch her. Der NRW-Verfassungsschutz soll die kriminellen Machenschaften des 27-Jährigen gedeckt haben.
Verfassungsschutzskandal in NRW.
(Bild: Screenshot Myspace)

Leipzig: Strukturelle Unfähigkeit
Zumindest der Hamburger Neonazi-Kader Christian Worch scheint immer wieder gern nach Leipzig zu kommen. An der Attraktivität der lokalen Neonazi-Szene kann das nicht liegen. Gefestigtere Neonazistrukturen existieren weniger in Leipzig selbst, sondern eher im Umland. Seit 2001 ruft Worch regelmäßig zu Aufmärschen in Leipzig auf – die Initiative dazu ging nie von Leipziger Neonazis aus. Zwar beruft sich Worch manchmal auf Einschätzungen »von Kameraden vor Ort«, und auch der Lkw, von dem aus die Rechtsrockband »Oidoxie« die Neonazis auf dem Ostplatz beschallten, wurde von lokalen Unterstützern besorgt.
Zumindest der Hamburger Neonazi-Kader Christian Worch scheint immer wieder gern nach Leipzig zu kommen. An der Attraktivität der lokalen Neonazi-Szene kann das nicht liegen. Gefestigtere Neonazistrukturen existieren weniger in Leipzig selbst, sondern eher im Umland.

»Dortmund ist unsere Stadt«
Hintergründe neonazistischer Aktivitäten in Dortmund
Es ist Ostermontag, kurz nach 19 Uhr, als ein junger Neonazi in Begleitung seiner Freundin in der U-Bahn-Station Kampstraße auf einige Punks trifft. Einer von ihnen, Thomas Schulz, von seinen Freunden »Schmuddel« genannt, will die Sprüche des Neonazis nicht kommentarlos hinnehmen, geht alleine zu ihm, stellt ihn zur Rede. Plötzlich zückt der 17jährige ein Messer und sticht zu, trifft Schmuddel ins Herz.
Es wird deutlich, dass die Neonazi-Szene in Dortmund vor Selbstbewusstsein strotzt. Sie verfügt über gewachsene Strukturen, mit Borchardt über eine als charismatisch empfundene Führungsfigur und über erfahrene Leute in der zweiten Reihe.

Neonazi-Aktivitäten gegen die »Wehrmachtsausstellung«
Am 31. Januar 2004 wollen Neonazis zum Abschluß der Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht« in Hamburg aufmarschieren. Ein Rückblick auf die Naziaktivitäten in Dortmund und Peenemünde soll bei der Einschätzung helfen.
Am 31. Januar 2004 wollen Neonazis zum Abschluß der Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht« in Hamburg aufmarschieren. Ein Rückblick auf die Naziaktivitäten in Dortmund und Peenemünde soll bei der Einschätzung helfen.

Alltag in NRW
Es ist ein milder Winterabend, Mitte Januar im sauerländischen Örtchen Gleidorf. Eine Geburtstagsfeier soll in der Schützenhalle steigen, hat der junge Mann aus dem 45 Kilometer entfernten Arnsberg Tage zuvor gesagt, als er die Halle mieten wollte. Der Hallenwart ist skeptisch, geht zur Polizei. Oft genug haben sich Neonazis in sauerländer Dörfchen unter falschen Vorwänden eingemietet.
Es ist ein milder Winterabend im sauerländischen Örtchen Gleidorf. Eine Geburtstagsfeier soll in der Schützenhalle steigen, hat der junge Mann aus dem 45 Kilometer entfernten Arnsberg Tage zuvor gesagt, als er die Halle mieten wollte. Der Hallenwart ist skeptisch, geht zur Polizei.

»we will rock you tour 2003«
Seit Februar diesen Jahres führen antifaschistische Gruppen aus Nordrhein-Westfalen (NRW) unter dem Motto »we will rock you tour 2003. kein raum der nazi-musik!« eine Kampagne gegen RechtsRock durch. Anlass waren die seit dem Vorjahr immer häufiger statt findenden Neonazi-Konzerte in NRW.
Seit Februar diesen Jahres führen antifaschistische Gruppen aus Nordrhein-Westfalen (NRW) unter dem Motto »we will rock you tour 2003. kein raum der nazi-musik!« eine Kampagne gegen RechtsRock durch. Anlass waren die seit dem Vorjahr immer häufiger statt findenden Neonazi-Konzerte in NRW.
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