
Extreme Rechte & "heißer Herbst"
Die extreme Rechte wollte mit einem „heißen Herbst“ Gewerkschaften und linken Gruppen die soziale Frage streitig machen.
Die extreme Rechte wollte mit einem „heißen Herbst“ Gewerkschaften und linken Gruppen die soziale Frage streitig machen.

Die „Initiative Zusammenrücken in Mitteldeutschland“
In Mittelsachsen hat sich in den vergangenen Jahren ein Netzwerk völkischer (Neonazi-)Familien angesiedelt. Zusammen werben sie für den Zuzug westdeutscher Neonazis in Ostdeutschland. Ihr Projekt genießt in der Szene hohes Ansehen. Obwohl sie ihr Netzwerk größer aussehen lassen als es ist, geht ihre Strategie in Teilen auf und die Siedler*innen werden zunehmend zu einer Gefahr.
Die neonazistische „Initiative Zusammenrücken in Mitteldeutschland“ will durch Ansiedlungen die "Volkssubstanz bewahren".
Chemnitz, quo vadis?
Der Wirt Ali T. steht vor den Resten seiner Existenz, als er am Morgen des 18. Oktober 2018 in dem ausgebrannten Restaurant „Mangal“ eintrifft. Unbekannte haben wenige Stunden zuvor große Mengen Brandbeschleuniger vergossen und angezündet. Nur ein paar hundert Meter trennten das Restaurant vom Aufmarschort rechter Akteure in Chemnitz.
Die ersten Aufmärsche im August 2018 offenbarten, wie schnell sich eine große Zahl gewaltsuchender Neonazis mobilisieren lässt, wenn es der Anlass hergibt und verdeutlicht in welcher Weise diese eine Radikalisierung befördern. Dazu kommt ein gefestigter Alltagsrassismus und Anfeindungen gegenüber migrantisch wahrgenommenen Menschen.

Rassistische Mobilisierungen in Chemnitz - eine Einordnung
Um die 1000 Personen folgten am 26. August 2018 diversen Aufrufen aus den sozialen Netzwerken, sich in der Chemnitzer Innenstadt nahe des Karl-Marx-Monuments zu treffen. Grund dafür war eine Auseinandersetzung auf dem alljährlichen Stadtfest der drittgrößten Stadt Sachsens in der Nacht zuvor, die für einen 35-jährigen Chemnitzer tödlich endete. Schnell wurde sich auf einschlägigen rechten Webseiten auf einen möglichen Migrationshintergrund der Täter geeinigt und, die Tat in den Kontext anhaltender Auseinandersetzungen mit Geflüchteten in der Chemnitzer Innenstadt gesetzt.
Uns als Redaktionskollektiv haben die Vorfälle bestürzt. Nicht nur hinsichtlich des tragischen Todes von Daniel H., einem Familienvater der auch der linken Subkultur nahe stand, sondern auch in Bezug auf die Dynamik der rassistischen Mobilisierung. Die Instrumentalisierung des Todes, die darauf folgenden Hetzjagden auf Migrant_innen und Geflüchtete sowie die Bereitschaft Tausender, mit einer militanten Neonaziszene an Aufmärschen teilzunehmen waren Gründe, uns dem Thema zeitnah anzunehmen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Um die 1000 Personen demonstrierten am 26. August 2018 in der Chemnitzer Innenstadt. Grund dafür war eine Auseinandersetzung auf dem Stadtfest, die für einen 35-jährigen Chemnitzer tödlich endete. Schnell wurde sich auf einschlägigen rechten Webseiten auf einen möglichen Migrationshintergrund der Täter geeinigt und die Tat in den Kontext anhaltender Auseinandersetzungen mit Geflüchteten in der Chemnitzer Innenstadt gesetzt.
Das NSU-UnterstützerInnenumfeld zwischen Chemnitz und Zwickau
Während wir im Antifaschistischen Infoblatt (AIB) Nr. 112 über die westsächsische Neonazi-Szene zwischen 1990 und 2002 berichteten, widmen wir uns nun der Zeit von 2002 bis zur Gegenwart. Wir erinnern uns: Anfang 2002 zog der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) aus Chemnitz in die Zwickauer Polenzstraße. Das brachte zwar Veränderung in ihren Alltag im Untergrund, das UnterstützerInnen-Netzwerk und dessen Umfeld blieb jedoch ein ähnliches.
Anfang 2002 zog der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) aus Chemnitz in die Zwickauer Polenzstraße. Das brachte zwar Veränderung in ihren Alltag im Untergrund, das UnterstützerInnen-Netzwerk und dessen Umfeld blieb jedoch ein ähnliches.
