Der frühere Rechtsterrorist Manfred Roeder (mitte) war 1998 Kandidat der NPD in Mecklenburg Vorpommern.
NS-Szene | AIB 89 / 4.2010 | 11.12.2010

Terroristische Einzeltäter-Vereinigungen

Der Neonazi-Terror der achtziger Jahre in der alten Bundesrepublik

Während die tödlichen Aktionen von Neonazis seit der Wiedervereinigung ein stetiges Thema sind, bleibt die Zeit bis 1989 völlig unbeachtet. Zwar hat mit dem vereinigten Deutschland tatsächlich auch ein neues Kapitel des gewalttätigen Neonazismus begonnen. Doch die 1980er-Jahre wirken bis heute fort. Im folgenden ein chronologischer Rückblick auf die Taten und die Akteure jener Dekade.

Ulli Jentsch (apabiz)

Der Neonazi-Terror der achtziger Jahre in der alten Bundesrepublik

Im Vorstand der HNG saßen in den letzten Jahren wichtige Kader der Neonaziszene wie Christan Malcoci. Hier als Ordner bei einem Neonazi-Aufmarsch am 1. Dezember 2001 in Berlin.
NS-Szene | AIB 54 / 3.2001 | 19.12.2001

Die Kameraden bei der Stange halten

Als »Bindeglied zwischen gefangenen Patrioten und Volksgenossinnen und Volksgenossen« und als strömungsübergreifende Plattform hat die »Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige« e.V. (HNG) heute eine wichtige Rolle im Aufbau und vor allem im Erhalt der Strukturen und Personen des neonazistischen Spektrums.

Als »Bindeglied zwischen gefangenen Patrioten und Volksgenossinnen und Volksgenossen« und als strömungsübergreifende Plattform hat die »Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige« e.V. (HNG) heute eine wichtige Rolle im Aufbau und vor allem im Erhalt der Strukturen und Personen des neonazistischen Spektrums.

Aktivisten der NF beim Neonaziaufmarsch in Halbe 1991. (Foto: Christian Ditsch)
NS-Szene | AIB 18 / 2.1992 | 20.07.1992

Die „Nationalistische Front“

Die „Nationalistische Front“ (NF) hat in den letzten eineinhalb Jahren durch bundesweite Aktionen immer wieder Schlagzeilen produziert. Sei es nun mit ihrem letzten Bundestreffen in Niederaula, dem geplanten revisionistischen Kongress in Roding, der massiven Teilnahme der NF bei den jährlichen Aufmärschen in Halbe oder, jüngstes Beispiel, mit dem Versuch, eine militant ausgerichtete Organisation mit dem Namen „Nationales Einsatzkommando“ (NEK) aufzubauen.

Die „Nationalistische Front“ (NF) hat in den letzten eineinhalb Jahren durch bundesweite Aktionen immer wieder Schlagzeilen produziert.

(Bild: Screenshot: halbzehn.net)
Rassismus | AIB 6 / 1.1989 | 24.04.1989

Rassistischer Brandanschlag in Schwandorf

Zu dem Brandanschlag in der Nacht vom 17. Dezember 1988 auf ein Wohnhaus im oberpfälzischen Schwandorf will die Polizei keine rassistischen Hintergründe vermuten. Bei dem Anschlag kamen vier Menschen ums Leben, man fand sie später in den Trümmern: Osman und Fatma Can, 50 und 44 Jahre alt, deren Sohn Mehmet, 12 Jahre alt, und Jürgen Hübener, 47 Jahre alt. Sechs weitere Personen wurden schwer verletzt. Als Täter wurde der 19jährige Josef Saller festgenommen, der als Motiv für die Tat seinen Haß auf Ausländer angab.1

Zu dem Brandanschlag in der Nacht vom 17. Dezember 1988 auf ein Wohnhaus im oberpfälzischen Schwandorf will die Polizei keine rassistischen Hintergründe vermuten. Bei dem Anschlag kamen vier Menschen ums Leben. Als Täter wurde der 19jährige Josef Saller festgenommen, der als Motiv für die Tat seinen Haß auf Ausländer angab.

(Bild: Screenshot: halbzehn.net)

  • 1. Nachtrag: Die rechte Gesinnung von Josef Saller wirkte sich strafverschärfend auf das Urteil aus. Wegen besonders schwerer Brandstiftung wurde er zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. In Haft wird Saller von der neonazistischen "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." (HNG) betreut.
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