Terroristische Einzeltäter-Vereinigungen
Der Neonazi-Terror der achtziger Jahre in der alten Bundesrepublik
Während die tödlichen Aktionen von Neonazis seit der Wiedervereinigung ein stetiges Thema sind, bleibt die Zeit bis 1989 völlig unbeachtet. Zwar hat mit dem vereinigten Deutschland tatsächlich auch ein neues Kapitel des gewalttätigen Neonazismus begonnen. Doch die 1980er-Jahre wirken bis heute fort. Im folgenden ein chronologischer Rückblick auf die Taten und die Akteure jener Dekade.
Der Neonazi-Terror der achtziger Jahre in der alten Bundesrepublik

Die Kameraden bei der Stange halten
Als »Bindeglied zwischen gefangenen Patrioten und Volksgenossinnen und Volksgenossen« und als strömungsübergreifende Plattform hat die »Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige« e.V. (HNG) heute eine wichtige Rolle im Aufbau und vor allem im Erhalt der Strukturen und Personen des neonazistischen Spektrums.
Als »Bindeglied zwischen gefangenen Patrioten und Volksgenossinnen und Volksgenossen« und als strömungsübergreifende Plattform hat die »Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige« e.V. (HNG) heute eine wichtige Rolle im Aufbau und vor allem im Erhalt der Strukturen und Personen des neonazistischen Spektrums.

Die „Nationalistische Front“
Die „Nationalistische Front“ (NF) hat in den letzten eineinhalb Jahren durch bundesweite Aktionen immer wieder Schlagzeilen produziert. Sei es nun mit ihrem letzten Bundestreffen in Niederaula, dem geplanten revisionistischen Kongress in Roding, der massiven Teilnahme der NF bei den jährlichen Aufmärschen in Halbe oder, jüngstes Beispiel, mit dem Versuch, eine militant ausgerichtete Organisation mit dem Namen „Nationales Einsatzkommando“ (NEK) aufzubauen.
Die „Nationalistische Front“ (NF) hat in den letzten eineinhalb Jahren durch bundesweite Aktionen immer wieder Schlagzeilen produziert.

Rassistischer Brandanschlag in Schwandorf
Zu dem Brandanschlag in der Nacht vom 17. Dezember 1988 auf ein Wohnhaus im oberpfälzischen Schwandorf will die Polizei keine rassistischen Hintergründe vermuten. Bei dem Anschlag kamen vier Menschen ums Leben, man fand sie später in den Trümmern: Osman und Fatma Can, 50 und 44 Jahre alt, deren Sohn Mehmet, 12 Jahre alt, und Jürgen Hübener, 47 Jahre alt. Sechs weitere Personen wurden schwer verletzt. Als Täter wurde der 19jährige Josef Saller festgenommen, der als Motiv für die Tat seinen Haß auf Ausländer angab.1
Zu dem Brandanschlag in der Nacht vom 17. Dezember 1988 auf ein Wohnhaus im oberpfälzischen Schwandorf will die Polizei keine rassistischen Hintergründe vermuten. Bei dem Anschlag kamen vier Menschen ums Leben. Als Täter wurde der 19jährige Josef Saller festgenommen, der als Motiv für die Tat seinen Haß auf Ausländer angab.
(Bild: Screenshot: halbzehn.net)
- 1. Nachtrag: Die rechte Gesinnung von Josef Saller wirkte sich strafverschärfend auf das Urteil aus. Wegen besonders schwerer Brandstiftung wurde er zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. In Haft wird Saller von der neonazistischen "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." (HNG) betreut.
