
Brandenburger Mischung
Auch nordöstlich von Berlin hat sich eine Mischszene aus Bikern und Neonazis formiert. Es geht um Lifestyle und Kommerz – Politik inklusive.
Auch nordöstlich von Berlin hat sich eine Mischszene aus Bikern und Neonazis formiert. Es geht um Lifestyle und Kommerz – Politik inklusive.

Die HNG – »Eine Familie, ein Bollwerk, eine Gemeinschaft«
Die Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V., kurz HNG, ist eine strömungsübergreifende Organisation des militanten Neonazismus. Sie versucht inhaftierte Neonazis ideell und materiell zu unterstützen und diese somit bei der Stange zu halten. Sie ist der organisierte Ausdruck der imaginären Kameradschaft und Volksgemeinschaftsideologie.
Die HNG versucht inhaftierte Neonazis ideell und materiell zu unterstützen und diese somit bei der Stange zu halten. Sie ist der organisierte Ausdruck der imaginären Kameradschaft und Volksgemeinschaftsideologie.

»Für Gott, Volk und Vaterländer«
Die Noua Dreapta aus Rumänien präsentiert sich auf europäischen Bühnen
Die Noua Dreapta aus Rumänien präsentiert sich auf europäischen Bühnen
Kameradschafts-Sterben in Brandenburg
Die aus dem Nordosten Brandenburgs stammende und seit Ende 2004 mit einer »Sektion« auch in Berlin vertretene neonazistische Kameradschaft »Märkischer Heimatschutz« (MHS) hat sich kurz vor ihrem fünfjährigen Bestehen aufgelöst.
Die aus dem Nordosten Brandenburgs stammende und seit Ende 2004 mit einer »Sektion« auch in Berlin vertretene neonazistische Kameradschaft »Märkischer Heimatschutz« (MHS) hat sich kurz vor ihrem fünfjährigen Bestehen aufgelöst.

Schulterschluss von NPD und Militanten
Des Öfteren wurde im Antifaschistischen Infoblatt (AIB) über die Berliner Neonazi-Szene und über die Nichtexistenz einer wirklichen Kaderebene geschrieben. Auch die Irrelevanz der Berliner NPD war im AIB bereits mehrfach Thema. Doch ausgerechnet durch den NPD-Bundestagswahlkampf ist etwas Bewegung in die Strukturen der Hauptstadt gekommen, und nach den Verboten mehrerer Kameradschaften in diesem Jahr scheint sich diese Szene zu straffen und an klareren Hierarchien auszurichten. Bei dieser Neuordnung wird sogar die sonst eher verschmähte NPD einbezogen, die den Aktivisten der verbotenen Kameradschaften dann auch gleich noch ihre Bundeszentrale zur Verfügung stellt.
Durch den NPD-Bundestagswahlkampf ist etwas Bewegung in die Neonazi-Strukturen der Hauptstadt gekommen, und nach den Verboten mehrerer Kameradschaften in diesem Jahr scheint sich diese Szene zu straffen und an klareren Hierarchien auszurichten. Bei dieser Neuordnung wird sogar die sonst eher verschmähte NPD einbezogen, die den Aktivisten der verbotenen Kameradschaften dann auch gleich noch ihre Bundeszentrale zur Verfügung stellt.

Das Nationale und Soziale Aktionsbündnis Mitteldeutschland
Das seit den 90er Jahren bestehende Nationale und Soziale Aktionsbündnis Mitteldeutschland (NSAM) organisiert etwa 25 Neonazi-Aktivisten aus den neuen Bundesländern. Das Aktionsbündnis wurde im Januar 2003 maßgeblich durch Gordon Reinholz wiederbelebt. Es soll als überregionales Forum die Aktivitäten der »Freien Kameradschaften« in Ostdeutschland koordinieren und deren Aktionsfähigkeit erhöhen.

Zwischen Konkurrenz und Zweckbündnissen
In Berlin / Brandenburg existieren eine ganze Reihe von rechten bis neonazistischen Parteien, Vereinen, Bünden, Kameradschaften und anderen Organisationen. Gerade in den letzten Jahren tauchen geradezu inflationär neue Gruppenbezeichnungen und Zusammenschlüsse auf, die oft so schnell wieder verschwinden wie sie aufgetaucht sind. Diese Entwicklung macht eine neue Tendenz im Bereich neonazistischer Organisierung in der Region Berlin/Brandenburg deutlich: Nicht Organisationen und deren Strategie bestimmen das Auftreten in der Öffentlichkeit und die politischen Schwerpunkte, sondern ein Personenkreis von politischen aktiven Kadern. Deren jeweiligen Interessen, Streitereien, Vorlieben und Lebenssituation prägen die Neonazi-Szene in Berlin/Brandenburg.
Die Neonazi-Szene in Berlin: Zwischen Konkurrenz und Zweckbündnissen

Neue Anti-Antifa-Broschüre in Brandenburg
Mit einer neuen Broschüre macht die »Anti-Antifa Berlin« von sich reden. Veröffentlicht werden vor allem Steckbriefe von aktiven AntifaschistInnen aus dem brandenburgischen Angermünde, die für den alternativen Verein »Pfeffer und Salz« aufgetreten sind. Der Verein vermutet, dass er Ziel der »Anti-Antifa-Kampagne« geworden ist, weil er zwei Mal als Herausgeber für eine antifaschistische Recherchebroschüre aufgetreten ist (s. Rezensionen auf S. 38).

Werwolf, Waffen, Werthebach: Wer ist die Anti-Antifa?
Anfang November vergangenen Jahres trafen sich deutsche, schwedische, englische und norwegische Neonazis aus dem internationalen Netzwerk von Combat 18 (C18) und Blood & Honour (B&H) in einer Kleinstadt bei Oslo in Norwegen. Wesentlicher Programmpunkt des Treffens, an dem zwei deutsche Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten H. teilnahmen: Die Koordinierung internationaler Anti-Antifa- Aktivitäten und damit verbundener klandestiner Terror gegen Antifaschistinnen, Journalistinnen und Vertreter staatlicher Behörden.
Die deutschen Neonazis sind unter Zugzwang: Nach mehreren Morden, die von ihren schwedischen Kameraden im vergangenen Jahr verübt wurden, und nach der spektakulären rassistischen Bombenanschlagsserie in London, wollen sie ihren internationalen Vorbildern nacheifern.
