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Umkämpfte Räume

Mobiles Beratungsteam gegen Rechts (MBT) Hamburg (Hg.)

Die 60-seitige Broschüre aus Hamburg gibt nicht nur den derzeitigen aktuellsten Stand der Recherche zur rechten Szene in Hamburg wieder, sondern sie lässt auch Akteure zu Wort kommen, die durch vielfältige Aktionen und ihrer Arbeit dazu beitragen, dass die neonazistischen Aktivitäten in Hamburg eher gering sind. Des Weiteren finden sich in der Broschüre unter anderem Texte die das Problem der „Mitte der Gesellschaft“ thematisieren, sich kritisch mit dem Begriff des „Extremismus“ beschäftigen, einen Blick auf die Rolle der Medien und deren Berichterstattung über Neonazis werfen und besonders erfreulich, da dass Thema leider nach wie vor viel zu selten auf den Tisch kommt ein Text zu Frauen und Mädchen in der extremen Rechten.

Die Rechercheartikel, die sich mit einem Überblick über die neonazistische Szene in Hamburg, der Freien Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew / Nationalkollektiv Hamburg“, alteingesessenen Burschenschaften und konservativer Rechten sowie den „Identitären“ beschäftigen, sind alle durchweg sehr detailreich und gut zu lesen. Auch werden die Grenzen Hamburgs verlassen und die diversen Verbindungen von Hamburger Neonazis in Norddeutschland beleuchtet.

Die Interviews mit lokalen Initiativen und Akteuren geben einen aufschlussreichen Einblick über eine bunte und vielfältige Zivilgesellschaft, die mitunter sehr einfallsreich und auch vehement ihre Form des Antifaschismus umsetzen. Neben diversen Stadtteilinitiativen und Bündnissen, wird aber auch über eine Schulprojektwoche in Tostedt berichtet.

In Zeiten allgemeiner Entpolitisierung von Bildungsarbeit und Daumenschrauben durch die finanzielle Abhängigkeit von staatlichen Fördermitteln, lässt diese Publikation ein anerkennendes Nicken zu.

Mobiles Beratungsteam gegen Rechts (MBT) Hamburg (Hg.)
„Umkämpfte Räume. (Extrem) Rechte Strukturen in Hamburg und das zivilgesellschaftliche Engagement gegen sie. Eine Bestandsaufnahme“
Die Broschüre ist unter: www.beratung-gegen-rechts-hamburg.de online abrufbar