Skip to main content

Treffen vom "Nordischen Ring"

Einleitung

Internationales Rassistentreffen bei Lübeck: Nach 1986 (in Schleswig) fand in diesem Jahr vom 9. bis 12. Juni in Kreuzkamp bei Lübeck erneut ein Treffen des „Nordischen Ringes e.V.“ (NR) statt.1

  • 1Nachtrag: Nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz besteht der NR aus rund 40 Mitgliedern. Vgl. Deutscher Bundestag: Drucksache 13/5434 vom 21.08.1996

Das Logo der „Northern League“. Der amerikanische Zweig der Organisation, welcher von Willis Allison Carto begründet wurde, vertrieb u.a. über die Zeitschrift „The Northlander“ rassistische Literatur.

Der in Bredstedt (Kreis Nordfriesland) ansässige »Nordische Ring« (NR) wurde 1974 von ehemaligen Mitgliedern der rassistischen »Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V.« (GfbAEV) gegründet. Eine führende Funktion im NR nimmt Jürgen Rieger ein. Als weitere Funktionäre gelten Maria Thöle (Hamburg) und Wielant Hopfner. Initiator des Treffens im Motel Kreuzkamp war wie bereits 1986 der Neonazi-Anwalt Rieger aus Hamburg.

Rieger und seine Mitstreiter sind international vernetzt. Der bekennende Rassist Roger Pearson gründete 1958 zusammen mit Peter Huxley-Blythe die „Northern League“ als eine „Northern League for North European Friendship“.1 Dem Bericht des Niederländischen „Binnenlandse Veiligheidsdienst“ (BVD) mit der Nummer 1.153.021 zufolge war die „Northern Leage“ („de Noordbon“) u.a. aus der Leserschaft der Zeitschrift "Northern World" hervorgegangen, wobei sich im Jahr 1957, das Sekretariat in Amsterdam im Hause des Ex-NSB Aktivisten Jan Kruls etabliert habe, der auch als „Chefredakteur“ der englischsprachigen Zeitungen aufgefallen sei.2 Der nationalsozialistische Rassenideologe Hans Friedrich Karl Günther ist bei der „Northern League“ ein leitendes Mitglied.

Zu dem Treffen in Kreuzkamp kamen neben TeilnehmerInnen aus dem ganzen Bundesgebiet, auch Briten, Dänen, Belgier und Niederländer. Als Referenten waren unter anderen Jan Kruls (Amsterdam), James M. (GB), Dieter St. (Hamburg), Dieter Vollmer (Schleswig) und Claudia Brüning (Oldenburg) geladen. Themenauswahl u.a.: "Inwieweit hängt Kultur von den Genen ab?" und "Psychologie und Rasse".

Der „Nordische Ring“, seine Zeitung „Nordische Zukunft“ (die viermal im Jahr erscheint) und die regelmäßigen Treffen haben einen spektrenübergreifenden Charakter. Dazu gehören Personen aus den Kreisen der „Ludendorfer“3 , NPD- und DVU-Mitglieder, FAP'ler, Wiking-Jugend-Vertreter, Mitglieder der ebenfalls biologisch-rassistisch ausgerichteten „Artgemeinschaft“4 und Mitglieder der GfbAEV, die wiederum von Jürgen Rieger angeleitet wird.

  • 1Deren Zeitschrift „The Northlander“ (Herausgeber u.a. R. Pearson und Gerald Afafryn-Hill) hat Anschriften in Schottland (Alastair Harper, Dunfermline) und Indien (Roger Pearson, Calcutta). Ableger firmieren u.a. in England (Peter Huxley Blyth, Lancashire), in Österreich (Wilhelm Landig, Wien) und in verschiedenen Bundesstaaten der USA.
  • 2BVD 7th and 8th month view 1973
  • 3»Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e. V.«
  • 4"Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V."