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School’s out – für Neonazi-Lehrer in Hamburg

Einleitung

In Hamburg wurde dem Lehrer Jochen Schmutzler von seinem Arbeitgeber, der Katholischen Schule Farmsen, gekündigt. Seine Ehefrau Karin, ebenfalls  Lehrerin an einer staatlichen Grundschule, wurde in den Innendienst versetzt. 

Bild: Screenshot von facebook.com

Fotomotiv der facebook-Seite der »Pennalen Burschenschaft Chattia Friedberg zu Hamburg«

Das Ehepaar Schmutzler trat vor zwei Jahren in die NPD ein, Karin war zuvor Kandidatin für die Republikaner und engagiert sich darüber hinaus als Leiterin eines Ostpreußenchores, der gelegentlich in Hamburger Kirchen auftrat. Für besondere Empörung sorgte ihre Tätigkeit für die neonazistische »Heimattreue Deutsche Jugend«.

Auch Jochen Schmutzler hat nicht nur im Beruf mit Jugendlichen zu tun: Er ist Alter Herr der extrem rechten »Pennalen Burschenschaft Chattia Friedberg zu Hamburg« für die er 1994 als Sprecher zu »Heldengedenken«, »Reichsgründungstagen« und Veranstaltungen mit Neonazis einlud. Seine Burschenschaft trifft sich regelmäßig im Hause der Schmutzlers, da sie über kein eigenes Haus verfügt. Anfang März trugen die Schmutzlers eine Veranstaltung mit, bei der der verurteilte Revisionist Klaus Kaping von seiner Teilnahme an der »Holocaust-Konferenz« im Iran berichten sollte. Für größere Veranstaltungen treffen sich die Chatten im Haus der »Burschenschaft Hansea-Alemania«.

Dem Hamburger Verfassungsschutz und auch der Schulbehörde waren die Aktivitäten seit längerem bekannt. Erst die Recherche von AntifaschistInnen und Journalisten bereiteten dem braunen Pädagogen-Pärchen nun Schwierigkeiten. Da Herr Schmutzler an einer konfessionellen Schule arbeitet, konnte ihm die Kirchgemeinde kündigen. »Rechtsextreme Gesinnung passt nicht zu unserem christlichen Menschenbild« erklärte deren Vorsitzender.  Die Hamburger Schulbehörde läßt es an antifaschistischem Engagement bezüglich der Studienrätin Karin Schmutzler fehlen und erklärte: »Aktivitäten von Mitarbeitern in nicht verbotenen Parteien jeglicher Couleur sind nicht justiziabel.« Nur weil ihre Anwesenheit und die Medienberichterstattung den »Schulfrieden« störe, wurde sie versetzt.