Skip to main content

Saarland: Linke Politiker klopfen rechte Sprüche

Einleitung

Wenn ein NPD- oder auch CDU-Politiker die Bewohner eines Asylbewerberheims dazu auffordert, sich an die Gepflogenheiten ihres Gastlandes zu halten, und ansonsten »in den Kongo zurückgehen, wo sie ums Feuer tanzen können, bis sie schwarz werden, was sie aber schon sind« würde es nicht wundern.

Bild: Screenshot von der Homepage kewalker.de

Der regionale Spitzenkandidat der Linken Klaus-Eckhard Walker.

Wenn sich aber ein Spitzenkandidat der Linken so äußert, könnte man meinen, dass sich damit jegliches weitere Parteiengagement von selbst erledigt hat. Oben erwähnte Aussage wurde bereits im Juli 2003 von Klaus-Eckhard Walker getätigt. Anlass dieser Aussage war eine »Reggae-Party«, die den in der Nachbarschaft des Wohnheims lebenden Walker offenbar gestört hatte. Walker nahm seine Aussagen nicht zurück, sondern begründete diese mit der Sorge um seine Kinder. Im Kommunalwahlkampf der Linken im Saarland präsentierte die Partei Walker als ihren Kandidaten für den Direktor des Regionalverbandes Saarbrücken.

Mit »markigen Sprüchen« aufgefallen sind aber auch andere. So kam es im Mai 2009 während eines Infostands der Linken im Saarbrücker Ortsteil Malstatt zu einer lautstarken Auseinandersetzung und einer offenen Diskriminierung von Homosexuellen. Anlass war hier offenbar die Anwesenheit von Reinhold Kraft, Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Queer und bekennender Homosexueller, der sich am Stand eingefunden hatte, um die GenossInnen im Vorfeld der Wahl zu unterstützen.

Konsequenz war die Einleitung eines Parteiausschlussverfahrens. Allerdings nicht gegen die homophoben Sprücheklopfer, sondern gegen Reinhold Kraft.