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Neues von der GdNF: Die DNP

Einleitung

Die "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front" (GdNF) arbeitet weiter. Für den 20. Juni kündigte die „Deutsch Nationale Partei“ (DNP) einen bundesweiten Aufmarsch »mit 2.500 Teilnehmern« in Weimar an.

Foto: C.N.

Die GdNF-Aktivisten Heinz Reisz (mitte) und Roman Danneberg (rechts) bei der Beerdigung des Neonaziführers Michael Kühnen.

Die „Deutsch Nationale Partei“ (DNP)

Die „Deutsch Nationale Partei (DNP)“ geht auf den Thüringer Neonazi-Anführer Thomas Dienel zurück. Nach diversen Funktionen und Posten in der DDR wurde er 1990 Landesgeschäftsführer der "Deutschen Sexliga" und anschließend Landesgeschäftsführer der NPD. Die österreichischen Neonazis der "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik" (AFP) luden ihn Mitte Oktober 1990 zu ihrer "26. Politischen Akademie" nach Weyer ein, um über die "Veränderungen in Mitteldeutschland aus nationaler Sicht" zu referieren. 

Auf der Gründungsversammlung der „Deutsch Nationale Partei (DNP)“ am 19. April 1992 im sächsischen Wechselburg stellte sich Thomas Dienel vor laufender Kamera wirksam in Pose. Vor den etwa vierzig anwesenden Neonazis wünschte er den Antifaschisten und Holocaustüberlebenden Simon Wiesenthal in die »Öfen von Buchenwald«.

Die Einladung für die Neonazi-Versammlung wurde vom NPD-Kreisvorstand Rochlitz-Geithain ausgesprochen, der das Lokal »Brückenschänke« angemietet hatte. Als deutliches Anzeichen, daß es sich bei der DNP um eine weitere Neugründung im Umfeld der GdNF handelt, kann die Anwesenheit der GdNF-Führungskader Heinz Reisz (Vors. ''Deutsches Hessen'') aus Langen, Arnulf Winfried Horst Priem (u.a. Wotans Volk, DA-Berlin) aus Berlin und Roman Dannenberg (DA-Landesvorsitz Sachsen) aus Hoyerswerda gewertet werden. Darüberhinaus soll der langjährige GdNF-Kader Wilhelm Köberich aus Meißner als "Generalsekretär" der neuen Partei für die Integration der DNP in das neonazistische Netzwerk der Michael Kühnen-Nachfolger sorgen. Als Stellvertreter Dienels wurde Frank Bonkowski und als Schatzmeister Heiko Taubeneck gewählt.

Im Programm der DNP finden sich geschichtsrevisionistische Phrasen, nach denen es keinen Holocaust an den Juden, Roma und Sintis gegeben habe, ein Bekenntnis zur »deutschen Rasse« und rassistische Hetze gegen Flüchtlinge. Aktiv werden will die DNP vor allem in den neuen Bundesländern. Sie ruft zu »einem verstärkten Kampf gegen Ausländer und Kommunisten« auf. Im Programm ist dazu der Aufbau eines »Sicherheitsamtes« angekündigt worden, dessen Aufgabe es sei politische Gegener zu bespitzeln und die »führenden Köpfe« auszuschalten: »Abgeordneten der PDS und Grünen in den Parlamenten gilt der besondere Kampf«. Es wird auf den Flugblättern mit der Abbildung eines Fahrtenmesser und einer Stielhandgranate zum »Widerstand« gegen den »Feind in unserem Land« aufgerufen. In den mit »Heil Deutschland« unterzeichneten Flugblättern werden »schwarzafrikanische Asylbetrüger« für die »Verseuchung des deutschen Volkes mit Aids« verantwortlich gemacht. Wie auch schon die "Sauerländer Aktionsfront" (SAF) verteilt die DNP Hetzschriften des "Freundeskreis Freiheit für Deutschland" (FFD) mit ihrer Kontaktadresse. Nachdem Thomas Dienel die DNP-Parteigründung an dem Osterwochenende, aus Angst vor antifaschistischen Gegenaktionen, von seinem Wohnort Weimar nach Sachsen verlegt hatte, kündigte er für den 20. Juni einen bundesweiten Aufmarsch »mit 2.500 Teilnehmern« in Weimar an. Am 4. April hielten Dienel und etwa 1.000 Neonazis eine Kundgebung in Dresden ab. Das Motto war »Wir kriegen euch alle«. Anlaß war der Freispruch der Todesschützen des Dresdner Neonaziführer Rainer Sonntag. Die Stadt Dresden folgte nicht der Forderung von 20 Dresdner AntifaschistInnen, die versuchten mit einer Besetzung des Bürgermeisterbüros ein Verbot des Aufmarsches zu erreichen.