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Neues aus dem »Thor Steinar«-Imperium

Einleitung

Mitte Mai 2010 ist in Schwerin der elfte offizielle »Thor Steinar«-Laden eröffnet worden.

Der ehemalige Geschäftsführer und »Thor Steinar«-Gründer Uwe Meusel bei einem Gerichtsprozess in Berlin Anfang Juni 2009.

Die expandierende Kleidermarke erfreut sich unter Neonazis weiterhin hoher Beliebtheit. In Mecklenburg-Vorpommern existiert jetzt mit dem »Tönsberg« in Schwerin, neben dem »Haugesund« in Rostock, das zweite »Thor Steinar«-Geschäft. Die »Thor Steinar«-Firma »Mediatex GmbH« ist ihrem Firmen-Impressum zufolge mittlerweile umgezogen. Von Königs Wusterhausen ging es ins sechs Kilometer entfernte Mittenwalde. Als Geschäftsführer tritt hier nun ein M. Waespe auf. Im Katalog wird nach wie vor noch Mohammed M. Aweidah als der zuletzt bekannte Mediatex-Unternehmensleiter genannt. Als inländische Geschäftsanschrift fungiert weiterhin die Anschrift in Königs Wusterhausen. 

Neuer Geschäftsführer ist seit Mai 2010 Marco Wäspe aus der Schweiz. Der Geschäftsmann aus Uster hat Ende 2009 in Zürich die »IBGT BRANDS GENERAL TRADING AG« zum Zwecke der »Vermarktung von Markenrechten und Lizenzen vorwiegend im Textilbereich, die Produktion von Textilien und Beratungen« eintragen lassen. Uwe Meusel, welcher zuvor zweiter Geschäftsführer der »Mediatex GmbH« war, musste sich in der letzten Zeit mehrmals vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem 34-Jährigen damaligen »Thor Steinar«-Chef vorgeworfen, im Juni 2009 vor dem »Thor Steinar«-Laden in Halle einer Fotografin einen Faustschlag versetzt  und versucht zu haben, ihr die Kamera zu entwenden. Nachdem sich Meusel im Mai 2010 diesbezüglich vor dem Amtsgericht Halle entschuldigte, wurde das Verfahren vorläufig eingestellt. Allerdings musste er jeweils 250 Euro an eine gemeinnützige Organisation und an die  Journalistin zahlen. Auch in Berlin war Meusel im vorigen Jahr wegen Hausfriedensbruch angeklagt worden; die Sprecherin einer Bürgerinitiative gegen ein »Thor Steinar«-Geschäft in Berlin-Mitte sah sich von ihm bedroht.

Am 16. Juli 2008 sollen Uwe Meusel und seine Mitarbeiterin Franziska K. die Galerie der Geschädigten betreten haben und aggressiv aufgetreten sein. Trotz mehrfacher Aufforderung hätten sich Meusel und seine Begleiterin geweigert zu gehen. Auch dieses Verfahren war im Juni 2009 gegen eine Geldauflage eingestellt worden. Meusel musste 4.000 Euro und seine Begleiterin 1.400 Euro zahlen.