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Haftbefehl wegen zehnfachen Mordversuchs

Einleitung

Die Dresdner Polizei hat am 24. Januar 2011 den 21jährigen Dresdener Neonazi Stanley Nähse verhaftet. 

Foto: addn.me

Der Dresdner Neonazi Stanley Nähse wurde wegen zehnfachen Mordversuches und schwerer Brandstiftung verurteilt.

Gegen den wegen schweren Landfriedensbruchs bereits verurteilten Neonaziaktivisten wurde ein Haftbefehl wegen versuchten zehnfachen Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung erlassen. Nähse soll am Morgen des 24. August 2010 einen Molotow-Cocktail in ein Wohnhaus im Dresdner Stadtteil Pieschen geworfen haben. Die Flammen konnten gelöscht werden. Das antirassistische Wohnprojekt Robert-Matzke-Str. 16 (RM16) war in den Monaten vor dem Brandanschlag mehrfach Ziel von Neonazi-Übergriffen.

Seinen politischen Werdegang startete Stanley Nähse bei der gewalttätigen Hooligan-Gruppe »Assi Pöbel Dynamo« (siehe AIB 70). In Pieschen ist Nähse als rechter Graffiti-Schmierer einschlägig bekannt. Die Festnahme erfolgte nicht einmal zwei Wochen nachdem er in einem Prozess nach Jugendstrafrecht für  Taten aus dem Zeitraum 2005 bis 2008 zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden war. Im Januar 2008 griff er Polizisten an, nachdem sie ihn auf dem Bahnhof Neustadt darauf hingewiesen hatten, dass das Urinieren auf den Bahnsteig verboten sei. Seit Ende 2009 versuchte er die Autonomen Nationalisten Dresden – AN 44 – zu organisieren. Einer ihrer Aufkleber trug den Schriftzug »Robert-Matzke-Straße angreifen« und zeigte die Hausfassade des Wohn-und Kulturprojektes.

Wenige Monate später, im August 2010 flog dann ein Molotow-Cocktail in ein Zimmer, in welchem zu diesem Zeitpunkt ein junger Mann schlief. Es ist nur dem Zufall zu verdanken, dass dabei keine Menschen zu Schaden kamen, da der Brandsatz nicht richtig zündete. Diesem Angriff war ein ähnlicher Brandanschlag auf ein Hausprojekt in einem anderen Stadtteil vorausgegangen. Wenige Tage später brannte es auf dem jüdischen Friedhof in Dresden.