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Griechenland: Tausende gegen Neonazi-Terror in Athen

Autonome AntifaschistInnen aus Athen
Symbolbild von wikimedia.org; Jove; CC BY-SA 4.0

In der Nacht des 9. November wurde eine Schülerin von fünf jugendlichen Neonazis angegriffen und gezielt im Gesicht verletzt. Dieser Überfall wurde schnell zum Thema Nummer Eins, da einige SchülerInnen ihrer Klasse sich sofort an die Medien wandten und die Angreifer Anhänger der Neonazi-Gruppe „Chrysi Avgi“ (Χρυσή Αυγή) - "Goldene Morgenröte" - waren. Die SchülerInnen riefen zu einer Demo auf, die anfangs zum Büro des »Goldenen Morgens« gehen sollte.

Auf Druck von Eltern und Lehrern wurde beschlossen, zuerst zum Bildungsministerium zu ziehen. Wer danach zum Neonazi-Büro weitergehen wollte, sollte dies »auf eigene Verantwortung« tun. Den SchülerInnen, die weiter mitgehen wollten, wurde jedoch mit Bestrafung gedroht.

Am Freitag, um 12.30 Uhr, setzte sich die Demonstration in Bewegung. Es waren 6.000 SchülerInnen und Autonome erschienen. Die Interessen waren durchaus unterschiedlich: Die einen wollten zum Bildungsministerium, um zu fordern, daß die SchülerInnen besser beschützt werden - die anderen traten für die antifaschistische Selbsthilfe ein und wollten deshalb zum Neonazi-Büro gehen.

Als kurz vor dem Bildungsministerium zwei Neonazis am Rande der Demo gesehen wurden, brach das Chaos aus und die halbe Demo rannte hinter ihnen her. Damit waren die DemonstrantInnen auch schon auf dem Weg zum Neonazi-Büro. Dieses Büro wurde mit Steinen und Brandflaschen attackiert, bis die Polizei aus den Seitenstraßen stürzte und Tränengas und Knüppel einsetzte.

Ein Teil der AntifaschistInnen flüchtete daraufhin in die Universität, die bei solchen Fällen DemonstrantInnen Asyl gewährt. Auch vor der Universität kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Während des Abzugs der DemonstrantInnen nahm die Polizei zwei Personen fest.

Die Medien berichteten tags darauf, daß die friedliche Demo der SchülerInnen von einer Handvoll »Anarcho-Hooligans« provoziert worden sei und es so zu Krawallen gekommen wäre. Diese Handvoll waren immerhin 2.000 Leute.