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Das NS-Hardcore Imperium

Exif-Recherche.org
Einleitung

Ein Einblick in ein neonazistisches Wirtschaftsimperium aus NS-Hardcore (NSHC) und Kampfsport. Von „Leveler Records“, „Terrorsphära“ und „Überzeugungstäter“ über „Wardon 21“ und „Greifvogel Wear“ bis hin zum „Kampf der Nibelungen“.

Foto: Recherche Nord

Frank Haack und Marie Dorant betreuen einen Stand von "Leveler Records" auf einem RechtsRock-Event in Themar.

Ein Nebelhorn ertönt: „Leveler Records“ wird eingeblendet, noch mal ein Nebelhorn, „H.-Photography“ erscheint, beim 3. Nebel­horn das Logo von „AD Versus Media“. Zuletzt dann mit „Terrorsphära — Kampfansage“ Interpret und Liedtitel, bevor die vermummten Musiker loslegen. Über siebenhundertausend Aufrufe hat das professionell aufgemachte Musik-Video bei Youtube bisher erreicht, welches zu Promotionzwecken zur Gründung des Labels „Leveler Records“ produziert wurde.

Das inzwischen schon über zwei Jahre alte Video zeigt deutlich, wie sich die NSHC Szene weiterentwickelt, sich von der alten Rechtsrock-Ästethik verabschiedet und ihr Marketing professionalisiert hat. Rechtsrock als Rekrutierungsfeld, Vernetzungsort und  Finanzquelle für die extreme Rechte erlebt durch diese Entwicklung gerade im Bereich des NSHC eine Verjüngungskur. Zusätzlich entstehen Überschneidungen und Verbindungen in die organisierte, neonazistische Kampfsportszene. Einende Elemente dieser beiden Strömungen sind ihr moderner, elitärer und militanter Anspruch innerhalb der neonazistischen Bewegung.

Beispielhaft soll das im Folgenden anhand des Netzwerks um das Label „Leveler Records“ gezeigt werden.

Hatecore und NS-Straight Edge

Hardcore (HC) entstand als Subgenre von Punk in den 1980er Jahren. HC war schneller, härter und oft politischer als die sich langsam kommerzialisierende Punkbewegung. Früh verloren sich viele Bands und Konzertbesucher aus der HC-Szene in Auslebung ihrer Gewaltphantasien und Vorstellungen von Männlichkeit, was wiederum anziehend auf junge Rechte wirkte. Die Abgrenzung von der Popkultur wurde als Elitarismus missverstanden und bewusst umgedeutet. Die ersten offen rassistischen und neonazistischen Hardcore -Bands entstanden.

In Abgrenzung zu den alten, eher progressiv eingestellten und multiethnisch besetzten Bands formierten sich Anfang der 1990er die ersten Gruppen aus dem Umfeld der White-Power-Bewegung unter den Label „Hatecore/H8Core“ und später, vor allem in Deutschland, „National Socialist Hardcore“.

Ein früher Vertreter dieser Richtung ist zum Beispiel die Band „Blue Eyed Devils“ (USA), die bis heute Kultstatus in der NSHC-Szene genießt. Der „Hammerskin“ Drew Logan spielte mit seiner Band „Blue Eyed Devils“ Ende der 1990er Jahre regelmäßig auf Konzerten von „Blood & Honour“ (B&H), wie etwa 1999 in Sachsen-Anhalt vor über 2.000 Neonazis. Im gleichen Jahr reiste Michael „Wüste“ Lorenz gemeinsam mit anderen Personen aus dem Chemnitzer B&H-Milieu in die USA, um dem „Hammerfest“1  bei zu wohnen, auf dem vorrangig NSHC-Bands spielten. Lorenz gründete Ende 1999 die Band „Might of Rage“. Nur ein paar Jahre später folgten die Projekte „Path of Resis­tance“, „Moshpit“ und „Brainwash“, die bekanntesten Bands der deutschen NSHC-­Szene. Bei den letzten beiden wirkt Michael Lorenz bis heute mit.

Neonazistische Jugendbewegung lebt seit jeher von Adaption und Umformung identitätsstiftender Merkmale und Codes anderer, gerade auch linker Bewegungen. Die ursprünglich individualistische Idee des „Straight Edge“, d.h. ein drogen- und rauschfreier Lebensstil, wurde in der neonazistischen Interpretation zur Lebensweise zum Ausleben des Körperkults und zum Erhalt des „gesunden Volkskörpers“. Diese Entwicklung sollte später eine der Brücken zwischen NSHC und Kampfsport werden und die finanzielle Grundlage für das Netzwerk darstellen, welches hier vorgestellt wird.2

Die Köpfe hinter Leveler Records

Im März 2014 registrierte Frank Haack mit „Leveler Clothing“ eine unscheinbare Bekleidungsmarke. Wenige Monate später übertrug er die Rechte auf Stefan „Herr Sargnagel“ Geiger aus Weimar. Stefan Geiger ist Mitglied der NSHC-Band „Terrorsphära“ und spielt bei den NS-Black Metal-Bands „Feuernacht“ und „Blutaar“. Im Februar 2015 gründeten Haack und Geiger das „non conformist Hardcore“-Label „Leveler Records“.

Später wurden diese beiden Stränge zu „GWT Produktionen/Leveler Records“ vereint. „GWT“ steht für „Glaube Wille Tat“. Eine Domain-Abfrage von „Leveler Clothing“ brachte 2015 zudem die Kontaktdaten von David Steingrüber hervor, Musiker der Magdeburger Rechtsrock-Band „Agharta“. Mit „AD Versus Media“ produziert Steingrüber Videos u.a. für die Hausbands von „Leveler Records“.

Auf Anonymität bedacht agiert Frank Haack, der Kopf und Motor des Labels, im Hintergrund. Aktuell wohnhaft in Mecklenburg-Vorpommern, fiel er bereits 2005 als User „Kampfhandlung“ im neonazistischen „Hatecore Forum“ auf. Schon damals bestens vernetzt stand er z.B. mit dem Bremer „Hammerskin“ Sebas­tian Allwardt in Kontakt, Musiker der Band „Hetzjagd“.

Haack ist musikalisch vielseitig interessiert und wirkt unter dem Pseudonym „Leopold“ an diversen extrem rechten Bands mit: als Schlagzeuger bei „Terrorsphära“ und „Endless Struggle“, als Sänger bei „Überzeugungstäter“, „Übermensch“, „Phönix“ und „Leopold & das Paddelbootorchester“. Aushilfsweise sitzt er darüber hinaus bei den Bands „H8 Machine“, „Thrima“ und „Blutlinie“ am Schlagzeug und setzte mit seinem Solo-Projekt „Anthrazit“ einen bedeutenden Akzent innerhalb der Weiterentwicklung rechter Musik.  Er betreibt zudem seit Jahren das „Nebelhorn Tonstudio“ mit Sitz in Greifswald. Unter dem Pseudonym „Frank Kerschbaumer“ mixt er auch für unpolitische Bands Aufnahmen ab und nutzte dafür das Label „Noise Music“.

Durch seine Aktivität in den Bands und in der Produktion von Rechtsrock gelang es Haack, ein weitreichendes Netzwerk zu vielen relevanten Persönlichkeiten innerhalb des rechten Musikgeschäfts auszubauen. Etwa zu Malte Redeker, Europa-­Chef der „Hammerskins“, der mit „Gjallarhorn Klangschmiede/GKS“ eines der wichtigsten Labels in Europa betrieb. Der Bezug Haacks zu den „Hammerkins“ ist auch durch sein Mitwirken bei „H8 Machine“ erkennbar. Die Band gilt als Aushängeschild der elitären Bruderschaft.  
Ein Konzert im April 2016 im thüringischen Kirchheim verweist ebenfalls auf eine Anbindung Haacks zu den „Hammerskins“. Denn das NSHC-Konzert „Terror in the Pit“ wurde nicht nur von „Leveler Records“ orga­nisiert, sondern führt über eine Kontakt-Email zum „Hammer­skin“ Andreas S. Dieser organisiert mit dem fränkischen Ableger der Bruderschaft regelmäßig Konzerte in Kirchheim. Ein T-Shirt, welches für das Konzert entworfen wurde, zeigt neben den Namen der mitwirkenden Bands auch den Schriftzug „Support the Nation“, eine eindeutige Bezugnahme auf die „Hammerskin Nation“.  

Einen erheblichen Teil innerhalb des Imperiums um „Leveler Records“ steuert Marie Dorant, die Partnerin Frank Haacks, mit ihrer Arbeit bei. Sie steckt hinter „H.-Photography“ und ist für die Ästhetik und Aufmachung der Produkte zuständig. Sie gestaltet Booklets, ist bei einer Vielzahl an Neonazi-Konzerten als Fotografin unterwegs und porträtiert Bands. Im Juni 2014 war sie bei einem Rechtsrock-Konzert in Nienhagen noch sehr darauf bedacht, als Fotografin unerkannt zu bleiben. Beim „Rock für Identität“ im Juli 2017 in Themar gelang ihr das eher weniger, denn dort betreute sie gemeinsam mit Haack den Verkaufsstand von „Leveler Records“. Ihre Scheu erkannt zu werden kann u.a. damit begründet werden, dass sie neben „H.-Photography“ auch unter dem Namen „Helvature Photography“ als Fotografin arbeitet. Mit diesem Format versucht sie vorrangig Kund_innen außerhalb der rechten Szene zu akquirieren.

Mit dem musikalischen Know-How von Haack und den gestalterischen Fähigkeiten von Dorant und Steingrüber gelang es „Leveler Records“, ansprechende, ästhetische Produkte zu vermarkten und sich in kurzer Zeit einen Namen als Qualitätslabel zu machen.

Die Musik zum Kampf

Mit ihrem Song „Kampfansage“ lieferte „Terrorsphära“ im wahrsten Sinne des Wortes den Soundtrack zum Kampf. Im Zuge der Etablierung von Kampf- und Kraft­sport in der Neonazi-Szene, besetzte die Band schon früh die Nische als Begleitmusik dieser Szene. So spielte die Band im Juni 2016 in Frankreich im Rahmenprogramm des Neonazi-Kampfsportevents „Day of Glory“. Auch traten „Thrima“ und „H8 Machine“ auf, wo bekanntlich Frank Haack als Live-Mitglied mitwirkt. Dass „Leveler Records“ vor Ort einen Verkaufsstand betrieb, ist demzufolge weniger verwunderlich.

„Terrorsphära“ formulierte ihre Funktion als Band im Sommer 2017 in den sozialen Netzwerken wie folgt: „Und während Ihr am Eisen oder am Sandsack alles gebt, geben wir im Studio alles und liefern Euch die passende Motivationsmusik.“ Dass es nicht nur um Sport geht, belegen sie in einem späteren Beitrag, wo sie ein Foto eines mit einer Waffe posierenden Mannes mit dem Hashtag „GeladenUndEntsichert“ kommen­tieren: „Terrorsphära zu hören, heißt, sich im Geist UND an der Waffe vorzubereiten!

Die Verbindungen zwischen der Band „Terrorsphära“ zur neonazistischen Kampf­sportszene lassen sich auch über den Gitar­risten Manuel Eder ziehen. Denn Eder trainiert seit Jahren gemeinsam mit seinem Bandkollegen Stefan Geiger bei „Taekwon­do Lienz“ in Österreich. Auf den öffentlich einsehbaren Fotos der Kampfsportschule ist auch Harald Klaunzer erkennbar, Sänger bei „Terrorsphära“.

Geiger und Eder sind darüber hinaus auf Bildern des „Kampf der Nibelungen“ 2016 zu sehen, wo sie offensichtlich eine kleine Teakwon Do Show im Ring präsentierten.
Eder, ehemals Anhänger der HNG3 und der „Kameradschaft Osttirol“, stand aufgrund von zahlreichen Straftaten, wie dem Zeigen des Hitlergrußes, Gewalt gegen Geflüchtete und der Herstellung von Rohrbomben mehrfach vor Gericht und verbrachte bis 2008 mehr als zwei Jahre in Haft. Sein politischer Mitstreiter Harald Klaunzer kann ebenfalls auf Verurteilungen wegen „Wiederbetätigung des Nationalsozialismus“ blicken. Er betätigte sich u.a. bei der Kameradschaft „Odal Front Tirol“ und ist beruflich u.a. als Höhenretter in der Region Matrei tätig.

Neben der Betätigung im Kampfsport ist Manuel Eder Gitarrist bei „Überzeugungstäter“ um Sänger Frank Haack und Schlagzeuger Ron Robert Penz, sowie Studio-Bassist der russischen NSHC-Band „You Must Murder“ um Nikita „Cain“. Unter dem Pseudonym „xFreiwilligerx“ wird Eder auch als Mitglied von „Daily Broken Dream“ aus Sachsen-Anhalt und „Fear Rains Down“ benannt.

Eder ist zudem im Promo-Team von Sebastian Raacks rechter Kampfsportmarke „Greifvogel Wear“ tätig. Raack ist auch Betreiber des führenden Rechtsrocklabels „OPOS-Records“. Darüber hinaus arbeitet Eder zeitweise als Tätowierer bei „Schwarz­blut Tätowierungen“ in Dresden, dem ehemaligen „Never Straight“-Tattoostudio von Sebastian Raack und Michael Lorenz. Eders Band „Feuernacht“ wird zudem als „Greifvogel Division“ beworben, während „Terrorsphära“ mit dem Song „Greifvogel flieg“ der Marke eine eigene Hymne erschuf.

Russische Vorbilder

Relevant sind auch die Parallelen zur russischen Kampfsport-Promotion und Life­style-Marke „White Rex“ um Denis Nikitin. Denn während „Terrorsphära“ als Hausband von „Greifvogel Wear“ wirkt, ist die russische NSHC-Band „You Must Murder“ eng an „White Rex“ gebunden. Eder kann durch sein Mitwirken bei beiden Bands als Schlüsselfigur gelten. Mindestens seit März 2016 steht Eder als Teil der „Greifvogel Eskadron“ in Kontakt mit „White Rex“.

Aus Russland kommt auch das Trainingsprogramm „PPDM — Father Frost Mode“, welches Eder und weitere in Deutschland seit Sommer 2017 unter dem Namen „Wardon 21“ versuchen zu imitieren. So reiste er gemeinsam mit dem langjährig bekannten Thüringer Neonazi Musiker Philipp Liebetrau, Jörg H., Phillipp O. und Lukas O. nach Russland, um sich von „PPDM“ um Maksim Savelyev ausbilden zu lassen.

Mit viel Pathos stellt sich die elitäre Gruppe „Wardon 21“ als „Vereinigung erwachter Deutscher“ dar, mit dem Ziel ,„wahrer Volksgesundheit zuzustreben“. Mit Zitaten wie „Du hast die Pflicht, gesund zu sein“ begibt sie sich ideologisch in die direkte Nachfolge der Hitler-Jugend. Wenig überraschend ist daher die Teilnahme der Gruppe am geschichtsrevisionistischen „Rudolf Heß Gedenkmarsch“ 2017 in Berlin-­Spandau/Falkensee. Alexander Deptolla, einer der Köpfe hinter der rechten Kampf­sportveranstaltung „Kampf der Nibelungen“ lief in einer Reihe mit den bekannten Personen von „Wardon 21“. Fast zwei Monate später war „Wardon 21“ auch beim „Kampf der Nibelungen“ in Kirchhundem mit einem Stand vertreten, um für ihre Idee eines „gesundes Geistes in einem gesunden Körper“ zu werben.

Konkurrenzlose Nische

Dass die Marktnische, in der sich die Geschäftsmänner Haack und Raack bewegen, groß genug ist um keine direkte Konkurrenz auszulösen, wird auf verschiedene Weise deutlich. Während die Musiker von „Terrorsphära“ früher noch bei „OPOS Records“ ihre Musik veröffentlichten, produzieren sie jetzt unter dem Label von „Leveler Records“. Musik und Merchandise werden weiterhin von beiden Versänden angeboten. Auch im Promo-­Video „Iron Will“ von „Greifvogel Wear“, welches konzeptionell stark an die Ästhetik von „White Rex“ erinnert, werden die Worte „Glaube, Wille, Tat“ eingeblendet. Die wortgleiche rhetorische Figur, die auch „Leveler Records“ als Werbeslogan nutzt, deutet auf mehr als eine bloße freundschaftliche Bezugnahme beider Unternehmen hin.

Die positive Bezugnahme aufeinander und die jeweiligen Querverbindungen schaffen intensive Synergieeffekte, welche offenbar eingesetzt werden um für Label und Projekte maximale Breitenwirkung und wirtschaftliche Erfolge zu erwirken.

Mit etwa 600 Besuchern war der „Kampf der Nibelungen“ 2017 die bis dato größte explizit neonazistische Kampfsportveranstaltung in Deutschland, wobei das Personenpotential dieser Szene in Europa sicher­lich noch lange nicht ausgeschöpft ist. Dies ist der Professionalisierung der gesamten rechten Kampfsportszene, aber auch Protagonisten wie Haack und Raack zu verdanken, die es schaffen, mit der Musik, der Bekleidung und den Strukturen eine ansprechende, moderne und vor allem wachsende Subkultur mit eigenen Codes, Symbolen und Inhalten zu begründen.

Endkampf

Dem rechten Narrativ vom „Untergang des Abendlandes“ folgend, wähnen sich kampf­sportbegeisterte Neonazis in einer Art endzeitlichen Kampf gegen einen angeblich drohenden „Volkstod“, gegen alles Fremde und die Moderne. Ein „Wehrsport 2.0“ sozusagen, der die Theorie des „Heiligen Rassenkrieges“4 neu belebt. Besonders für junge Männer wirken offene Gewaltbereitschaft und die elitäre Selbstbeschreibung als anziehend. Hardcore, Kampf­sport und Neonazismus: sie alle eint das zentrale Element „Männlichkeit“.

Die ständige Wiederholung rechter Kampfbegriffe im gesellschaftlichen Diskurs und die Verharmlosung von Rassismus als „begründete Angst“ hat dazu geführt, dass sich Neonazis in einer Verteidigungshaltung von „Kultur und Volk“ und besonders Frauen bestärkt sehen. Der Drang die eigene Kampfbereitschaft zu stärken intensiviert sich, der „Volkskörper“ muss „gesund“ gehalten und trainiert werden. Sie wollen sich selbst ermächtigen, ideologisch schulen und so Vorbild sein für folgende Generationen junger Rechter. Durch diese Selbstermächtigung und Zugehörigkeit zu einer in der Eigenwahrnehmung schlagkräftigen Gruppe wollen sie sich aus der eingenommenen Opferrolle befreien.

Die Band „Terrorsphära“ bringt selbst auf den Punkt: „Terrorsphära ist nicht Teil eines sogenannten ‚Nationalen Widerstandes‘. Widerstand ist immer nur eine Form der Reaktion auf bestimmte Ereignisse und Einwirkungen, also im kämpferischen Sinne eine ‚Selbstverteidigung‘. Wir verteidigen uns jedoch nicht. WIR sind es, die andere zur Reaktion und zur Verteidigung zwingen. Wir sind Angreifer und Erschaffer, keine ‚Widerständler‘, die auf der Stelle treten und die Zustände menschlichen Versagens bejammern.

Auch mit Aufrufen wie „Taten statt Worte“, die ebenso von den RechtsterroristInnen des „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) in ihrem Bekennervideo benutzt wurden, macht die Band unmissverständlich klar, dass der lang heraufbeschworene „Rassenkrieg“ für sie heute schon Realität ist.

  • 1Jährlich in mehreren Ländern stattfindendes Vernetzungstreffen der Neonazi-Bruderschaft „Hammerskins“ 
  • 2Vgl. AIB 116 „Neonazi-Vernetzung in der Kampfsport-Szene“
  • 3Die „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V.“ galt bis zu ihrem Verbot 2011 u.a. als wichtiges Instrument der rechten Szene um inhaftierte Neonazis zu binden
  • 4„Racial Holy War“ ist unter dem Kürzel „RaHoWa“ eine in der rechten Szene fest verankerte Theorie, die aus der „White Supremacy“-Bewegung stammt.