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Neonazi Organisierung in Ludwigshafen

Antifaschistisches Komitee Rhein-Neckar
Bild: Screenshot YouTube

Der Ludwigshafener Neonazi Manfred Huck - der jüngst per »Presseerklärung« seinen Rückzug aus der Neonazi-Szene erklärte - ist weiterhin aktiv: Seine damalige Erklärung, in der er auch die Auflösung der "Aktionsfront Nationaler Kameraden" (ANK)1
darlegte, diente offensichtlich der Irreführung der Ermittlungsbehörden. Ein Verbot der Organisation stand unmittelbar bevor. Huck gab vor, seine Aktivitäten aus Frustration einzustellen und sich »ins Privatleben zurückzuziehen«. Angeblich soll es wegen dem nicht NS-kompatiblen Privatleben von Huck zu Streit zwischen Huck (ehem. ANK-Organisationsleiter) und den Neonazi-Funktionären Michael Petri (ehem ANK-Führer, ehem. DA-Landesvorsitzender). Huck beteiligte sich trotzdem an der Vorbereitung des »Rudolf-Heß-Gedenkmarsches« und einer Kampagne gegen verschiedene Medienvertreter.

Beim Neonaziaufmarsch in Fulda fungierte er als eine Art Leiter des »Ordnungsdienstes«, welcher JournalistInnen tätlich angriff. Außerdem soll er an der Verteilung eines »Steckbriefes«, auf dem Name und Anschrift des Herrausgebers einer antifaschistischen Zeitung genannt waren (versehen mit der Aufforderung, sich bei dem Betreffenden für sein Engagement zu »bedanken«), beteiligt gewesen sein.

Seit einiger Zeit wird ihm eine Art Hetzkampagne gegen den Wiesbadener Journalisten und Buchautor Rainer Fromm zugerechnet. Dieser berichtet häufig über die Neonazi-Szene und hat führende Neonazis interviewt. Über eine Band-Ansage auf einem „Info-Telefon“ warnte vermutlich Huck alle »Kameraden« vor Rainer Fromm bzw. verdächtigt ihn als Spitzel des Verfassungsschutzes und der „Autonomen Szene“.

Das Infotelefon, für welches Huck (zeitweilig auch Mannheim) als verantwortlich gilt, soll sich in einer Ludwigshafener »Kommandozentrale«, einer Sozialwohnung in Ludwigshafen-Friesenheim, befinden. Diese wurde vermutlich von dem Friesenheimer Neonazi-Skinhead-Führer Christian Hehl zur Verfügung gestellt. Christian Hehl (zeitweilig aus Ludwigshafen) wurde zusammen mit Marco G. (Schwetzingen) als "Stellvertrende Organisationsleiter" der ANK benannt. Als "Anmelder" des "Nationalen Infotelefon" (NIT) der ANK wurde auch Marco G. benannt.

Ebenfalls in Friesenheim residiert der erst im vergangenen Jahr aus der Haft entlassene Neonazifunktionär Ernst Tag von der "Aktion Sauberes Deutschland" (ASD); der sich wieder bemüht, junge AnhängerInnen zu gewinnen.

Der (frühere) ANK-Anhänger Uwe H. (Hirschberg) aus dem Umfeld der Neonaziband „Tonstörung“ kämpft gerade mit Michael B. (Mannheim/Schwetzingen) als eine Art „Söldner“ in Kroatien („Brigade König Tomislav“). Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass Uwe H. 1992 - mit Manfred Huck und Frank Detlef B. aus Angelbachtal und anderen Mittätern - an einem Überfall auf einen türkischen Imbiss beteiligt gewesen sein soll.

  • 1Im März 1993 umbenannt in "Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden"