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"Berlin zur Fluchtburg machen"

Dokumentation aus der taz (Gastbeitrag)
Einleitung

In der Asylbehörde in der Berliner Torfstraße wurden 6.000 Ausländerakten und Hunderte von Pässen durch einen Brandanschlag vernichtet. Bei der Berliner "die tageszeitung" (taz) wurde ein Schreiben der 'Revolutionären Viren' abgedruckt, welches wir dokumentieren.

Fluchtburg Berlin

"(...) Das Objekt unserer Begierde: (...) Die Ausländerbehörde, die dem Polizeipräsidenten unterstellt ist. Hier wird z.B. die Verteilung und der Transport der Menschen organisiert, also u. a. die Internierung in Heimen und Lagern bzw. die Abschiebung. Akten über Flüchtlinge - nicht nur die Asylanträge - gibt es dort reichlich. Ein erheblicher Teil davon wurde ein Raub der Flammen, was für viele Flüchtlinge hoffentlich die positive Folge hat, daß die menschenverachtenden Maßnahmen der Ausländerbehörde verzögern werden. Für unsere kleine Aktion benötigten wir nur einfachste Mittel wie Benzin und einen Chemozünder. Besonders froh sind wir darüber, daß diese kleine Feier noch vor der Erweiterung des Komplexes (das ehemalige Fabrikgebäude nebenan freut sich schon aufs nächste Feuer) und der Computervernetzung bis nach Zirndorf (Bundesamt) stattfinden konnte.

Was wollen wir nicht?

- daß ein sog. »sozialistischer« Staat namens DDR sich vom Westen kaufen läßt und die Grenzen für Flüchtlinge schließt; — daß sog. unabhängige Gesellschaften wie die Pan-Am die Abschiebungen mit durchführen;

- daß sog. Menschenfreunde, vom privaten Heimbetreiber bis hin zum Roten Kreuz (ohne hier alle über einen Kamm scheren zu wollen), an den Flüchtlingen verdienen und sie in den Heimen ihrer und der polizeilichen Kontrolle unterwerfen;

- daß die Gurkentruppe, die sich Senat von Berlin nennt - samt ihrer Hintermänner - die Flüchtlinge als Manövriermasse für ihre politischen Schweinereien (von Ausländerhetze bis liberales Feigenblatt) benutzt.

Was wollen wir?

- Freies Einreise-, Aufenthalts- und Bewegungsrecht für alle Flüchtlinge.

- Keine Wertgutscheine, keine Naturalien, sondern genügend Geld für alle.

- Arbeitsrecht für alle, die für ihr Geld arbeiten wollen oder müssen.

Der Kampf gegen internationale Unterdrückung und Ausbeutung der Völker, gegen IWF und Weltbank, bedeutet auch, ganz Berlin zu einer Fluchtburg für Flüchtlinge zu machen! Weg mit Lagern und »Heimen«! Keine Abschiebehaft! Keine Abschiebung von Flüchtlingen! Stattdessen Abschiebung der für die Ausländerpolitik Verantwortlichen in ein Land ihrer Wahl! (...)"