Der frühere Funktionär der CDU-Jugend in Tiergarten Heiko Luge (rechts) am Rande des DVU-Treffens. (Bild: Faksimile)
NS-Szene | AIB 4 / 4.1988 | 05.12.1988

Westberlin: Gründungsversammlung der „DVU-Liste D“

Wie wird eine Partei bewertet, deren Programm an das „25 Punkteprogramm“ der NSDAP angelehnt ist und es selber „24 Punkteprogramm“ nennt? Offenbar nicht als eine Nachfolgeorganisation. Solche Organisationen haben laut Alliierter Verordnung eigentlich ein Auftrittsverbot in der Westberliner Öffentlichkeit. Parteitage und -Werbung sind demnach ebenfalls verboten.

Der Senat und die „Ausstellungs-, Messe- und Kongressgesellschaft“ (AMK), in deren Vorstand zwei Senatsvertreter sitzen, nehmen dies nicht so genau. Trotz einstimmigem Beschluß des Abgeordnetenhauses vom Juli 1987 („Keine Räume für die DVU“), überließen sie der "Deutsche Volksunion e.V." (DVU)

Die REP-Veranstaltung vor dem Berliner Reichstag.
Repression | AIB 4 / 4.1988 | 05.12.1988

Prozesse gegen AntifaschistInnen in Westberlin

Am 14. Juli 1987 veranstalteten die ultra-rechte Partei „Die Republikaner“ (REPs) vor dem Berliner Reichstag ihre Auftaktveranstaltung für den Wahlkampf zu den Abgeordnetenhauswahlen Anfang 1989 in Westberlin unter dem Motto: „Trotz allem - Deutschland“. Die Versammlung wurde begleitet von einer massiven Gegenkundgebung von Antifaschisten und Antifaschistinnen, die die weitere Durchführung der Propagandaveranstaltung verhinderten. Im Rahmen dieser Verhinderung kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf vier AntifaschistInnen festgenommen wurden.

Der erste Prozeß wegen Landfriedensbruch endete in erster Instanz mit Freispruch. Zu dem zweiten Prozeß kommt es, weil ein Neonazi aus den Kreisen der Neonazi-Partei „Nationalistische Front“ (NF) - dort für Fotos von „Linken“  zuständig - und ein mit ihm scheinbar in gewisser Weise gemeinsam agierender Zivilpolizist die drei AntifaschistInnen beschuldigen, eine gefährliche Körperverletzung und Widerstand begangen zu haben.

(Bundesarchiv, Bild 183-1990-0414-009 / Wolfried Pätzold / CC-BY-SA 3.0)
Gesellschaft | AIB 4 / 4.1988 | 02.12.1988

Über Fans, Hooligans und Neonazis

Fans, Hooligans und Neonazis - Das sind durchaus verschiedene Gruppen, sie alle über einen Kamm zu scheren und als Neonazis abzustempeln wäre grundfalsch. Im folgenden Artikel wollen wir ein paar Hintergrundinformationen liefern, um eine sachliche Auseinandersetzung zu beginnen. Wir haben dabei kein Interesse an der Haltung "linker Spießer", die Gewalt perse als das Böse verdammen oder die das Übel im Wesen des Fußballs entdeckt haben und sich moralisch abgrenzen. Diese unpolitische Haltung überläßt den Neonazis das Feld in den Stadien. Dazu als erstes eine Begriffsklärung, was mit Fans und Hooligans gemeint ist, danach ein geschichtlicher Abriß über den Einfluß der Neonazis in den Stadien, welcher im „Fanbuch“ des Strohhalm- Verlag (Selbstverlag der Fußball- und Eishockeyfans) aus Frankfurt beschrieben wird. In über 300 Beiträgen wird dort das Leben in der Fanszene geschildert.

Fans, Hooligans und Neonazis - Das sind durchaus verschiedene Gruppen, sie alle über einen Kamm zu scheren und als Neonazis abzustempeln wäre grundfalsch. Im folgenden Artikel wollen wir ein paar Hintergrundinformationen liefern, um eine sachliche Auseinandersetzung zu beginnen.

(Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0414-009 / Wolfried Pätzold / CC-BY-SA 3.0)
 

Das Berliner Neonazi-Skin-Fanzine "Kraft durch Freude" von Stephan Jones mobilisiert rechte Hooligans zur EM.
NS-Szene | AIB 4 / 4.1988 | 21.11.1988

Fußballeuropameisterschaft - Neonazis organisieren Fan-Randale

Auf die Fußball EM 1988 in der BRD haben sich nicht nur die Mannschaften seit langer Zeit vorbereitet, sondern auch viele Fans und Hooligans. Hauptsächlich die deutschen und englischen Hooligans hatten sich für Schlachten vor und nach den Spielen gerüstet. Daran waren sowohl deutsche wie auch englische Neonazis maßgeblich beteiligt.

Auf die Fußball EM 1988 in der BRD haben sich nicht nur die Mannschaften seit langer Zeit vorbereitet, sondern auch viele Fans und Hooligans. Hauptsächlich die deutschen und englischen Hooligans hatten sich für Schlachten vor und nach den Spielen gerüstet.

Rezensionen | AIB 4 / 4.1988 | 12.11.1988

Gegen Rassismus und Neofaschismus in Betrieben und Berufsschulen

Eine Materialsammlung mit dem Titel "Gegen Rassismus und Neofaschismus in Betrieben und Berufsschulen" haben deutsche und ausländische Jugendliche aus der Gewerkschaft IG Metall und dem Berufsamt herausgegeben. Die Broschüre informiert in deutsch und türkisch über die wichtigsten Neonazi-Gruppen, thematisiert den alltäglichen Rassismus in den Betrieben und Möglichkeiten der Gegenwehr.

Antifa | AIB 4 / 4.1988 | 12.11.1988

Antifa in Berlin-Steglitz

Ende August 1988 erschien die sechsseitige Null-Nummer des „Steglitzer Antifa-Info“, daß vom bezirklichen Antifa-Bündnis herausgegeben wird.
 

Mario D. (links) im Kreise Westberliner Neonazi-Aktivisten.
Antifa | AIB 4 / 4.1988 | 12.11.1988

West-Berlin: Neonazi an der Technischen Universität

Mario D., ein aktiver Neonazi in Westberlin, u.a. bekannt geworden durch seine Aktivitäten in der „Deutschen Jugendinitiative“ (DJI), hat Ärger an seinem Ausbildungsplatz an der Westberliner Universität bekommen.
 

Rassismus | AIB 4 / 4.1988 | 12.11.1988

(Anti)Rassismus in Kreuzberg

Rassistische Pöbeleien in Berlin Kreuzberg.

Zu einem rassistischen Zwischenfall kames in der Nacht vom 29. zu dem 30. August 1988 vor einen Jugendgästehaus in der West-Berliner Kreuzberger Adalbertstrasse. Er wird berichtet, daß eine Reisegruppe aus dem Fenster „Scheiß Kanacken“, „Türken raus“ und „... alle vergasen“ gegröhlt hatte. Sie mussten sich daraufhin für die Rückreise eine andere Transportmöglichkeit besorgen. Ihr Reise-Bus war von Unbekannten angezündert worden.

Repression | AIB 4 / 4.1988 | 12.11.1988

Staatsschutz kriminalisiert antifaschistische Jugendliche

1988 gab es in West-Berlin mindestens drei Festnahmen und Verhöre von Jugendlichen, denen vorgeworfen wird Aufkleber (mit antifaschistischem Inhalt) geklebt zu haben. Dabei kam es in zwei Fällen sogar zu Hausdurchsuchungen durch den Staatsschutz.

Eine Presseerklärung der Westberliner „Antifa Jugendfront“ (AJF) informiert über Folgendes: „In den letzten Wochen gab es in Berlin mindestens drei Festnahmen und Verhöre von Jugendlichen, denen vorgeworfen wird Aufkleber (mit antifaschistischem Inhalt) geklebt zu haben. Dabei kam es in zwei Fällen sogar zu Hausdurchsuchungen durch den Staatsschutz. In mindestens drei anderen Fällen wurden Jugendliche von der Polizei bespitzelt, teilweise sogar vor der Schule.

AIB 4 | 4.1988

"Die Republikaner" – Sie kommen nicht durch

(nicht mehr lieferbar)

Seiten

Subscribe to Newsfeed der Startseite