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»Hammerskins« im Visier der Sicherheitsbehörden

Der sächsische Hammerskin Stefan M. wird in Berlin von der Polizei kontrolliert.

Exakt 127 neonazistische »Hammerskins« und ihre SympathisantInnen feierten am 29. November 2003 den Jahrestag der Berliner Hammerskin Sektion. Diese gründete sich 1994 und umfasst ca. 30 Mitglieder. Die Feier im »Billardtreff Pankower Bär« geriet allerdings ins Visier der Sicherheitsbehörden. Das Ergebnis der polizeilichen Kontrolle der Partyteilnehmer waren fünfzehn Strafanzeigen u.a. wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, einem gestohlenem Handy und Kokainbesitz.

Unter den Gästen befanden sich Mitglieder der »Hammerskin-Sektionen« aus der Schweiz, Frankreich und dem gesamten Bundesgebiet. Auch Aktivisten anderer Berliner Neonazi-Gruppen wie Matthias G. ("Wiki") von den »Vandalen – Ariogermanische Kampfgemeinschaft«, Eckhard Bräuniger von der NPD sowie Mitglieder der Gruppe »Lichtenberg 35« waren unter den Feiernden. Nachdem die Polizei die Veranstaltung gegen Mitternacht aufgelöst hatte, begab sich ein Teil der Neonazis ins unmittelbar gegenüberliegende »Restaurant Bismarck«. Die »Hammerskins« sind neben »Blood & Honour« die zweite international tätige neonazistische Skinhead-Organisation. Sie wurden Mitte der 80er Jahre als neonazistische »Elite«-Organisation in den USA gegründet.

Ziel der »Hammerskins« ist die Vereinigung aller »arischen Skinheads« über Ländergrenzen hinweg in einer »Hammerskin Nation«. In Deutschland existieren mehrere Hammerskin-Sektionen, beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern, Norddeutschland und in Sachsen. Gegen 25 mutmaßliche sächsische Hammerskin-Aktivisten um Mirko Hesse und Martin Schaffrath aus Sebnitz will die Staatsanwaltschaft Dresden demnächst Anklage wegen »Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung« nach §129 StGB erheben.