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Widerstand gegen marschierende Neonazis

Neonazis beim Aufmarsch am 25. November 2000 in Berlin.

Berlin: NPD-Aufmarsch abgebrochen

Rund 1500 Anhänger der NPD und der »Freien Kameradschaften« gingen am 25. November 2000 gegen das drohende Verbot der NPD in Berlin auf die Straße. Ständige Blockaden durch AntifaschistInnen vereitelten das Ansinnen. Nachdem die Neonazis am Ostbahnhof nur unter dem Schutz von 4000 Polizeibeamten los marschieren konnten, musste die Straße immer wieder geräumt werden. Am Alexanderplatz, wo eine große Öffentlichkeit aus PassantInnen die blockierenden AntifaschistInnen unterstützte, brach die Polizei den Aufmarsch schließlich ab und geleitete die Neonazis zur S-Bahn.

Jena: Neonazis umgeleitet

Mit der Parole »No pasaran – Sie kommen nicht durch« blockierten am 3. Februar 2001 rund 200 Jenaer AntifaschistInnen die Route eines Naziaufmarsches von 80 Anhängern der NPD, »Jungen Nationaldemokraten« und des »Thüringer Heimatschutzes«. Zwar konnte der Aufmarsch nicht verhindert werden, die Polizei sah sich jedoch gezwungen, die Route umzuleiten. Eine geplante Kundgebung der Neonazis am Jenaer Holzmarkt musste entfallen. Nach dem Abmarsch der Faschisten führten 500 Menschen eine antifaschistische Demonstration durch.

Köln: Eindrucksvolle Gegenmobilisierung

Kölner AntifaschistInnen konnten zwar einen vom »Kampfbund Deutscher Sozialisten« initiierten Aufmarsch am 9. Dezember 2000 nicht verhindern, erreichten aber eine eindrucksvolle Gegenmobilisierung. Ein breites Bündnis und mehr als 20.000 Menschen demonstrierten in Köln. Die lokale Künstlerinitiative »Arsch huh, Zäng ussenander« organisierte ein Rahmenprogramm, in dem prominente Bands wie BAP und Brings auftraten. Es wurde ebenso live im WDR übertragen wie die Redebeiträge der Kampagne »Kein Mensch ist illegal«, der »Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit« oder der »Antifa K«, in denen auch deutlich gegen den staatlichen Rassismus Stellung bezogen wurde.

Der schlecht organisierte Aufmarsch der 120 aus dem Spektrum der »Freien Kameradschaften« stammenden Nazis war von der Polizei hermetisch abgeriegelt worden. Nur Einzelpersonen und kleinen Gruppen gelang es, kurze symbolische Blockaden durchzuführen. Ein Sprecher der »Antifa K« wertete die Gegenaktionen dennoch als Erfolg. »Über 20.000 Menschen hat es nicht mehr gereicht, Betroffenheit zu zeigen, sondern sie haben aktiv bei dem Versuch mitgewirkt, den Naziaufmarsch zu verhindern.«

Nordhausen: Brennende Barrikaden

Einen verkürzten Aufmarsch und zwei Stunden Verspätung mussten am 9 Dezember 2000 die 300 Teilnehmer eines NPD-Aufmarsches in Kauf nehmen. In dem ruhigen Harzstädtchen war die Route plötzlich durch brennende Barrikaden versperrt. Als die Polizei die Strecke abgesichert hatte, sorgte eine Blockade von 40 AntifaschistInnen der Antifa Südharz für eine weitere Verzögerung. Nach Abschluss des Aufmarsches wurde die Frustration der Neonazis wegen beschädigter Autos noch einmal gesteigert.