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Völkische Bildungsarbeit der DKG

Einleitung

Die "Deutschen Kulturgemeinschaft" (DKG) und der "Bund freier Jugend": Neonazi-Kaderorganisationen schulen ihren Nachwuchs in völkischer Ideologie.

 

Völkische Bildungsarbeit seit 1983. Treffen des Freundeskreis Ulrich von Hutten 1988 in Niederaula. Mit dabei Herbert Schweiger (l) und Oliver Schweigert (r).

26. DKG-Gästewoche

Im November 2002 in bayrischen Rosenheim die 26. Gästewoche der neonazistischen Deutschen Kulturgemeinschaft (DKG) statt. Das Treffen stand unter der Leitung von Lisbeth Grolitsch, die schon in ihrem Eröffnungsrede darauf verwies, dass »Völker, Rassen und darauf aufbauende Kulturen unterschiedlich, auch in der Wertung, klassifiziert werden« dürften.1

Zu den Referenten gehörten bekannte Nazi-Ideologen wie Andreas Thierry, Rolf Reiter, Hajo Herrmann, Eduard Peter Koch, Bringfriede Jung, Sigurd Engelmann, Gerd Zikeli, Sigurd Schulien, Herbert Schweiger, Franz Radl und Karl Baßler. Unter den mehr als 160 Teilnehmenden befand sich auch eine Abordnung des Bildungswerk Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG), deren Vorsitzender Lars Käppler über das Treffen später in den Huttenbriefen, dem Organ des Freundeskreises Ulrich von Hutten e.V., schrieb. Ebenfalls anwesend waren Mitglieder der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ).

Die DKG, der Freundeskreis Ulrich von Hutten e.V. und die Notgemeinschaft für Volkstum und Kultur e.V. sind eng miteinander verknüpft. Die Notgemeinschaft für Volkstum und Kultur e.V., eine Vorfeldorganisation des Freundeskreises Ulrich von Hutten, sorgt sich um die angemessene Verwaltung von Nachlässen und verteilt das Geld an ausgewählte neonazistische Projekte. Als Anwälte hierfür sind Frithjof Arndt (Coswig b. Dresden) und Wolfram Nahrath (Berlin) benannt.

Volkstreuer Tag in Österreich

Am 8. März 2003 fand in Oberösterreich der Tag der volkstreuen Jugend des Bundes freier Jugend statt. Der BfJ gilt als Jugendorganisation der neonazistischen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AfP). Das Treffen wurde massiv von AntifaschistInnen stark behindert, so dass die Neonazis an einen anderen Ort ausweichen mussten. Einer der hochkarätigen Referenten des Tages war Konrad Windisch, führender Kader der AfP in Österreich.

Diese Gruppe betreibt die ideologisch-kulturelle Schulung des neonazistischen Lagers u.a. in Form ihrer politischen Akademien. Zum letztjährigen Treffen, das Mitte Oktober in Offenhausen stattfand, schrieb das AfP-Periodika »Kommentare zum Zeitgeschehen«2 : »Besonders erfreulich: Die Hälfte der zahlreichen Teilnehmer waren Junge«3

Dieser Fokus auf die Einbeziehung junger Neonazis kennzeichnet die AfP-Arbeit.  In den jüngeren Ausgaben der AfP-Zeitschrift wurde u.a. die Zeitschrift »Na klar!« des Freibund als »Magazin der nationalen Jugend« oder auch als »Magazin der volkstreuen Jugend« gelobt und beworben. Zu den weiteren Referenten gehörten Günther Rehak und Herbert Schweiger.

Aus Deutschland fanden ebenfalls Neonazis den Weg nach Oberösterreich. Unter ihnen befanden sich Mitglieder der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ), die vor Ort ein Laienspiel aufführten. Für den musikalischen Rahmen sorgte der HDJ-Aktivist und NPD-Kader Jörg Hähnel aus Berlin.

  • 1Huttenbriefe, Folge 1-2, 2003, S.10: 26.Gästewoche, von Lars Käppler.
  • 2Die deutsche Vertretung des Zeitschrift organisiert Karin Manke.
  • 3Kommentare zum Zeitgeschehen, Nr.393, 2002/2003, o.S.