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Tipps & Tricks für Antifas und Antiras

Kollektiv Schulschluss

Die vorliegende Broschüre gibt es nun schon seit 25 Jahren. Sie wurde in den zurückliegenden Jahren immer wieder mal aktualisiert und liegt jetzt in einer völlig neu erarbeiteten Fassung unter dem Titel „Tipps und Tricks für Antifas und Antiras“ vor. Wie die Herausgeber_innen betonen, „reicht es nicht aus, Nazis mit dem Feuerlöscher hinterherzujagen“ und so kann die thematische Ausweitung im Titel als notwendige Anerkennung gesellschaftlicher und politischer Entwick­lungen betrachtet werden, auf die es umfänglich zu rea­gieren gilt – und das nicht vereinzelt sondern organisiert, frech und wahrnehmbar. Gerade diese Erkenntnis macht diesen Klassiker linksradikaler Publikationen aber­mals lesenswert – nicht nur für diejenigen, die anfangen wollen politisch aktiv zu wer­den, sondern mindestens ebenso für erfahrene Aktivist_innen, die sich den einen oder anderen „Standard“ nochmal ins Gedächtnis rufen wollen, aber auch Ideen und Ansätze von Organisierung mit Neugier verfolgen, ohne sowieso schon „immer alles gewusst zu haben.“

Dennoch richtet sich die Broschüre in der Ansprache vor allem an Schüler_innen und junge Menschen, die sich politisch gegen Neonazismus und Rassismus engagieren wollen. Eine in kurzen Comic-Episo­den erzählte Geschichte aus dem Schulalltag bildet den Ausgangspunkt, um Hintergrundinformationen und einführende Tipps für eine politische Organisierung zu vermitteln.

Die Herausgeber_innen machen von Anfang an deutlich, dass eine Politgruppe etwas anderes als ein Freundeskreis ist und sich schon im Vorfeld überlegt werden sollte, mit wem welche Politik wie offen für Andere gemacht werden will. Wie kann unter welchen Bedingungen sinnvolle Bündnispolitik aussehen und welche Möglichkeiten gibt es eigentlich an Geld zu kommen? Ideen rund ums Layout eines Plakats oder auch zum Verfassen einer Pressemitteilung sowie Tipps zur Absicherung digitaler Kommunikation sind nur einige Beispiele dessen, was in der Broschüre kompakt aber durchweg fundiert zur Sprache kommt.

Aus unserer Perspektive besonders zu empfehlen sind die Hinweise zur antifaschistischen Recherchearbeit. Erste Ideen und Grundlagen werden vorgestellt und sind lobenswerter Weise mit dem Hinweis verbunden, dass Recherche kein Selbstzweck ist, „sondern eine notwendige Grundlage für direkte antifaschistische Intervention.“ Genau dafür aber müssen Rechercheergebnisse sinnvoll und verantwortungsbewusst genutzt werden. Liegen diese brach oder sammeln sich als Expert_innenwissen einzelner an, ist letztlich niemandem geholfen.

Kollektiv Schulschluss
Tipps & Tricks für Antifas und Antiras
ISBN: 978-3-89771-220-1
Münster 2017
80 Seiten, 5 Euro