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Neonazistischer Mord in Koblenz

Einleitung

Am Montag, den 24. August 1992, zeitgleich mit den Angriffen auf das Flüchtlingsheim in Rostock/Lichtenhagen, schoß der 23-jährige Neonazi-Skinhead Andy H. in der Koblenzer Innenstadt auf eine Gruppe von Obdachlosen und Punks.

Foto: initiativekeinvergessen.blogsport.de

 Der Täter, der seit längerem der rechten Szene angehört, tötete den 35-jährigen Frank Bönisch und verletzte sechs weitere Personen, davon vier schwer.

Polizei und Presse versuchten den Fall herunterzuspielen und sprachen von einer unpolitischen Tat aus »allgemeinen Haßgefühlen«. Andy H. war in der rechten Szene unter dem Spitzname „der deutsche Andy“ bekannt und trug eine Hakenkreuz-Tätowierung auf dem Oberarm.

Tatsache ist auch, daß Obdachlose immer wieder das Ziel von Gewalttaten sind - so z.B. in Frankfürt a.M., wo vor einiger Zeit in einer Mordserie mehrere Obdachlose getötet wurden. Auch in Koblenz wurden Obdachlose schon öfters durch Neonazi-Skinheads bedroht oder angegriffen.

Dazu heißt es in einem Koblenzer Antifa-Flugblatt: »Der Täter, der schon früher durch sein gewalttätiges Verhalten (Bedrohung mit Messer) aufgefallen war, hat nicht „einfach so“ um sich geballert, sondern gezielt auf Menschen geschossen, die im Weltbild der Neonazis als „lebensunwert“ gelten

AntifaschistInnen aus Koblenz organisierten in der folgenden Zeit Mahnwachen auf dem Zentralplatz und riefen für den 5. September zu einer Demonstration in Koblenz auf.