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Neonazi-Gedenkstätte in Borna?

Einleitung

In der sächsischen Kreisstadt Borna ist derzeit eine Gedenkstätte »für die Opfer des Zweiten Weltkriegs durch Bomben, Verschleppung, Vertreibung und in Gefangenenlagern« im Entstehen. 

Im Park des 10.500 qm großen Areals soll ein Denkmal gebaut und in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude ein Dokumentationszentrum eingerichtet werden. Dahinter steht der Verein »Gedächtnisstätte« aus Vlotho, der seit mehr als zehn Jahren versucht, einen Platz für einen derartigen Ort zu bekommen. Vereinsvorsitzender Wolfram Schiedewitz erklärte zwar, das Ganze sei noch »diffus«, ein Thing ähnlicher Platz ist jedoch schon gebaut und ein 12 Meter hohes Metallkreuz liegt bereits fertig auf dem Hof der Metallbaufirma des Bornaer Oberbürgermeisters.

Gründerin des Vereins ist Ursula Haverbeck-Wetzel, Witwe von Werner Georg Haverbeck, seinerseits Gründer des »Collegium Humanum« in Vlotho. Sie leitet das Collegium seit seinem Tod. Das Grundstück in Borna gehört seit Anfang 2005 Ludwig Limmer aus Düsseldorf/Meerbusch, der ebenfalls Mitglied im Verein »Gedächtnisstätte« ist. Er hat darauf bisher ein Begegnungszentrum für Russlanddeutsche eingerichtet, die dort am 29. Oktober auch ihr Bundestreffen abhielten.

Initiator des Projekts soll der Ex-Jagdflieger und Anwalt Hajo Herrmann aus Düsseldorf sein. Obwohl derzeit einige Aufregung in Stadt, Landkreis und Freistaat wegen des Vorhabens herrscht und niemand von etwas gewusst haben will: Der Bauausschuss des Stadtrats hat die Baugenehmigung bereits am 11. Oktober erteilt.