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Hamburg: Jubiläumsfeier von Ehemaligen der Waffen-SS

Einleitung

Etwa 300 Alt- und Neonazis versammelten sich am 28. Mai 2005 in der Waldhalle am Stadtrand von Büchen, um das 55jährige Bestehen der »Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehem. Waffen-SS« (HIAG) zu feiern. Die HIAG, welche bereits seit 1950 existierte, hat sich als Bundesverband 1992 aufgelöst und nur noch einzelne Landesverbände setzen die Arbeit weiterhin fort.

Bild: Royal Army/UK

Die HIAG galt als Struktur früherer SS'ler. Hier der frühere SS-Offizier und Bundessprecher der HIAG, Kurt Meyer, bei einem Kriegsverbrecher Gerichtsverfahren im Dezember 1945 in Aurich.

Der Landesverband Hamburg veranstaltet noch monatliche Vereinstreffen und organisiert auch Gedenkveranstaltungen und Reisen zu alten Kameraden im In- und Ausland. Dieser Verband um den Vorsitzenden Franz Schmitz ist damit einer der aktivsten Teile der verbleibenden HIAG-Strukturen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ein maßgeblicher Teil der Organisation der 55 Jahr Feier über Hamburg gelaufen ist.

Am Hamburger Dammtorbahnhof wurde ein Schleusungspunkt eingerichtet und von dort dann drei Busse über Umwege ins etwa 30 Kilometer von Hamburg entfernte Büchen gelotst. Dort fanden sich dann, neben ehemaligen Waffen-SS’lern aus Deutschland, auch weit angereiste »Kameraden« aus Lettland, Belgien und Österreich in dem kleinen Städtchen ein.

Aber auch jüngere Neonazis waren eingeladen worden. Selbst Mitglieder der extrem rechten schlagenden Verbindung »Chattia Friedberg zu Hamburg« erschienen, um in vollem Wichs ihren scheinbaren Vorbildern huldigen zu können. Während draußen vor der Waldhalle alles ruhig und beschaulich blieb, herrschte im Saal des Gebäudes eine ausgelassene Stimmung. Bei geschlossener Gesellschaft wurde Bier und Essen genossen, zu Blaskapellenmusik geschunkelt und den Worten der Redner gelauscht.

Der anwesende Vertreter der Fallschirmjägerkameradschaft aus Hamburg, Werner Zimmermann, ließ es sich dabei nicht nehmen, ein paar Worte an die Anwesenden zu richten. Dass die HIAG Öffentlichkeit nicht so sehr schätzt, wurde gleich zu Beginn der Veranstaltung mehr als deutlich: Anwesende Pressevertreter wurde unverzüglich aggressiv angegangen und unter Drohungen des Grundstückes verwiesen.