Der Beginn neonazistischer Mobilisierung innerhalb der Fanszene, geht bereits auf die frühen 1970er Jahre zurück. Vor dem Stadion verkauften die Neonazis 150 bis 200 Zeitungen bei jedem Spiel. Die meisten Mitglieder der Hooligan-Truppe „Leeds United Service Crew“ (circa 300 unauffällig gekleidete Fans) sind Mitglieder der NF. Sie hatten maßgeblichen Anteil an der rassistischen Gewalt und Agitation unter den Leedsfans. Schwarze Fußballer wurden mit Bananen beschmissen, große Gruppen von Fans riefen antisemitische Parolen und hoben den Arm zum „Hitler Gruß“.
In der rassistischen „Hitparade“ in der NF-Jugendzeitung „Bulldog“ von Joe Pearce waren die Leedsfans fast immer unter den ersten Drei zu finden. Die Leedsfans wurden in den neonazistischen Zeitungen wegen ihrem aggressiven Rassismus, der sich nicht nur in Parolen, sondern auch in zahlreichen Überfällen auf Pakistanis und Schwarze ausdrückt, gelobt. In den NF-Zeitungen wird die rassistische Hetze und das Bananenwerfen als eine politische Technik beschrieben.
Um dieser Entwicklung ein Ende zu setzen arbeiteten die Anti-Fascist- Action (AFA) und der örtliche Gewerkschaftsverband TUC an einer Gegenkampagne. Zuerst sammelten sie Beweise für die politische Infiltration, machten Fotos von bekannten Neonazis, die vor den Stadien ihre Propagandaschriften verteilten, sammelten Zitate aus den Zeitungen und veröffentlichten dann eine Dokumentation.
Die AFA und der TUC/Leeds stellten sich auf eine langandauernde Kampagne ein. Sie nahmen Kontakt zu dem Verein auf, um ihn zur eindeutigen Stellungnahme gegen den Rassismus zu bewegen. Ende 1987 fanden die ersten Flugblattverteilungen an den Stellen statt, wo sonst die NF verteilte. Da die AntifaschistInnen zahlreich und gut vorbereitet erschienen, nahmen die Neonazis das erste Mal die Beine in die Hand. Diese ersten Versuche des praktischen Antifaschismus wurden von vielen Fans positiv aufgenommen. Es gründete sich die Initiative „Leeds Fans United against Rascism and Fascism“.
Die AntifaschistInnen blieben am Ball, wiederholten ihre Aktionen und gewannen mehr und mehr Sympathie unter den Fußballfans. Die langandauernde Kampagne mit eingängigen Parolen und Argumenten, die von einem starken antifaschistischen Bündnis vertreten werden haben den neonazistischen Einfluß im Stadion zurückgedrängt. Es gibt zwar immer noch Neonazis auf den Rängen, doch es wurde geschafft sie zu isolieren und die Anführer von den Mitläufern zu trennen. Auch in Sunderland agieren AntifaschistInnen in den Fußballstadien. Die Parole der Sunderland "Red and Whites" heißt: "Geordies are Black and White".