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Die JN und ihre Schwedenconection

Die NPD und die »Jungen Nationaldemokraten« (JN) intensivieren ihren internationalen Kontakte: Zum Beispiel beim dreitägigen »Pfingstlager« der JN um den 9. Juni 2000, zu dem sich rund 100 Teilnehmer bei Quedlinburg im Harz versammelten. Mit dabei waren auch 30 Neonazis aus Schweden. Auf dem Gelände »einer ehemaligen Nationalsozialistischen Bildungseinrichtung des Dritten Reiches«, wie die JN stolz verkündete, habe man sich in einem »Überlebensprogramm« geschult, das »Verhalten bei Verfolgung durch eine Hundestaffel« trainiert und Propagandamaterial ausgetauscht. Bei den 30 schwedischen Teilnehmern handelte es sich um Vertreter der »Nationalen Jugend« (NJ). In die Schlagzeilen geraten war die Neonazi-Organisation u.a. im Zusammenhang mit dem Mord an Björn Söderberg im Oktober 1999.

Der Gewerkschafter war vor seinem Haus von drei mittlerweile verurteilten Neonazis erschossen worden, die alle enge Verbindung zur NJ hatten. Die Jugendorganisation der NPD schreckt dies offenbar  nicht. Der NJ-Vorsitzende Eric Hägglund 1 und der damals noch amtierende JN-Vorsitzende Sascha Roßmüller vereinbarten auf dem Zeltlager für die Zukunft eine noch intensivere Zusammenarbeit. Nach Informationen der schwedischen Antifa-Zeitung »Expo« ist bei der NPD vor allem das Bundesvorstandsmitglied Per Lennart Aae für die guten Kontakte zwischen schwedischen und deutschen Neonazis zuständig. In den 60er Jahren soll er gemeinsam mit Gesinnungsgenossen zunächst versucht haben, die schwedischen Christdemokraten zu unterwandern. Als das aufflog, setzte sich Aae in den 70er Jahren nach Bayern ab, arbeitete als Ingenieur für Siemens und schloss sich der NPD an.
 

  • 1Der schwedische Verleger Karl-Erik Hägglund versuchte Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf' erneut in Druck zu geben, um es in schwedischen Buchhandlungen zu vertreiben.